WAHLKREISPROGNOSE.DE I 13. AUGUST 2022
Das aktuelle Trendbild zur Berlin-Wahl ergibt weiterhin einen Vorteil für die Grünen. Die SPD verbessert sich gegenüber Mai.
Situation bei den Direktmandaten
Bewerber:innen der Grünen liegen aktuell in 33 Wahlkreisen an erster Stelle – sieben weniger als im Mai. Unverändert 22 Mehrheiten ergeben sich für die CDU. Die SPD erreicht 18 Vorteile (+4). Drei Wahlkreise (+1) tendieren zur AfD und zwei (+2) weitere zu den Linken.
Popularitätsindex
Die Top 14-Liste der beliebtesten Politiker:innen wird wie bereits im Mai von Franziska Giffey angeführt. Über ihre Arbeit äußern sich 43 Prozent (+2%) der Befragten positiv. Ebenfalls um zwei Punkte klettert der parteilose Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (38%). Deutlich an Zustimmung gewinnt Arbeitssenatorin Katja Kipping, deren Werte um neun Punkte auf 33 Prozent ansteigen. Auch Innensenatorin Iris Springer (32%) schneidet besser ab als zuletzt (+6%). Wohnsenator Andreas Geisel gibt einen Zähler ab und wird von 30 Prozent der Befragten positiv beurteilt. Klaus Lederer kommt auf 29 Prozent (-2%) Zustimmung. Verbesserte 26 Prozent (+5%) erreicht FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja. Dicht gefolgt von Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (+2%) und Finanzsenator Daniel Wesener (+2%) mit jeweils 25 Prozent positiven Stimmen. Mit der Arbeit von CDU-Fraktionschef Kai Wegner sind 23 Prozent (-1%) zufrieden. Sichtbar an Zustimmung verliert Bettina Jarasch, deren Arbeit von 22 Prozent (-11%) positiv bewertet wird. Gesundheitssenatorin Ulrike Gote verliert ebenfalls an Rückhalt und erreicht 14 Prozent Zustimmung. Auf den Rängen 13 und 14 folgen Justizsenatorin Lena Kreck (10%) und AfD-Fraktionschefin Kristin Brinker (10%).
Wer soll den Senat führen?
Auf die Frage, welche Partei den Senat anführen soll, bleiben die Grünen mit 29 Prozent (-1%) knapp vor der SPD mit 28 Prozent (unverändert). Die CDU wollen hier 24 Prozent (-1%).
Direktwahlfrage: Abstand zwischen Giffey und Jarasch wird größer
Bei der Frage, wen die Berliner:innen bei einer Direktwahl des Regierenden unterstützen würden liegt Amtsinhaberin Franziska Giffey (SPD) bei 27 Prozent (+1%). Bettina Jarasch (Grüne) fällt zurück und erreicht 21 Prozent. CDU-Landeschef Kai Wegner kommt auf 16 Prozent (-5%). Weiterhin 15 Prozent würden für Kultursenator Klaus Lederer stimmen.
Lisa Paus ist Favoritin für eine Grüne Spitzenkandidatur
Die Grünen als aktuell stärkste Partei haben gute Chancen ins Berliner Rathaus zu ziehen. Auf die Frage, wer von den Grünen am ehesten für die Spitzenkandidatur geeignet ist, wird Bundesfamilienministerin Lisa Paus am häufigsten (24%) genannt. Die Kandidatin im letzten Wahlkampf, Bettina Jarasch erreicht 15 Prozent. Ähnlich stark schneidet der Bezirksbürgermeister von Mitte, Stephan von Dassel (14%) ab. Der direktgewählte Bundestagsabgeordnete aus Pankow Stefan Gelbhaar kommt auf neun Prozent. Ihm folgen Finanzsenator Daniel Wesener (7%) und Landeschefin Silke Gebel (4%). Allerdings halten 27 Prozent der Befragten keinen der genannten Personen für geeignet.
BVV-Trend
Im aktuellen Trend zu den zwölf Bezirksverordnetenversammlungen führen die Grünen in den gleichen fünf Bezirken wie bei der letzten Wahl. Gleiches bei SPD und Linken. Die CDU hält ihre Bezirke Reinickendorf und Steglitz-Zehlendorf, gibt jedoch Marzahn-Hellersdorf an die SPD ab.
AGH-Trend in den Bezirken
Die Grünen wären bei den Zweitstimmen zur Abgeordnetenhauswahl in sechs Bezirken an erster Stelle. Im Vergleich zur letzten Wahl würden die Grünen Steglitz-Zehlendorf von der CDU und Tempelhof-Schöneberg von der SPD erobern. Die SPD hält Neukölln, Treptow-Köpenick und Lichtenberg. Die CDU bleibt in Spandau, Reinickendorf und Marzahn-Hellersdorf stärkste Partei.
Sonntagsfrage zur Abgeordnetenhauswahl
Wie schon im Mai wären die Grünen (26,5%) trotz Verlusten von drei Punkte erneut stärkste Partei bei einer Abgeordnetenhauswahl.
Die SPD erholt sich und kommt auf 20,5 Prozent (+3,5%). Platz drei belegt die CDU mit 19 Prozent (-2%). Die Linken können mit unverändert 10,5 Prozent rechnen. Verbesserte neun Prozent erzielt die AfD (+2,5%). Auf der Kippe steht die FDP mit fünf Prozent (-0,5%).
Information zur Datenerhebung:
Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 08.12. und 12.08.2022 unter 1.100 wahlberechtigten Personen ab 16 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung in Berlin. Für den BVV-Trend wurden alle Interviews von Personen ab 16 Jahren und für den AGH-Trend alle Interviews von Personen ab 18 Jahren berücksichtigt.
Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.
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