WAHLKREISPROGNOSE I 21. MÄRZ 2024

Die Union behauptet weiterhin ihren Status als stärkste Kraft. Zum ersten Mal seit über neun Monaten erfährt die SPD wieder mehr Zustimmung als die AfD.

Taurus-Lieferung: Skepsis gestiegen

In der Frage, ob die Bundesregierung den Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefern soll, war im Februar eine Mehrzahl von 46 Prozent dagegen – 39 Prozent positionierten sich dafür. Im jüngsten Befragungszeitraum verzeichnete die Meinungsgruppe der Skeptiker einen Anstieg: so lehnen nun 61 Prozent die Lieferung ab (+15%) – 31 Prozent unterstützen die Lieferung (-8%).

Welche Parteien prägen die Taurus-Debatte?

Untersucht wurde, wie die Parteien von den Wahlberechtigten hinsichtlich Performance und Aufmerksamkeit in aktuellen Debatten beurteilt werden. Bei der Diskussion um Taurus-Lieferungen an die Ukraine haben 35 Prozent aller Befragten den Eindruck, dass die SPD am meisten prägend sei. Es folgen CDU/CSU mit 32 Prozent und mit größerem Abstand die Grünen (11%) vor FDP und AfD (je 8%).

Welche Partei überzeugt in der Taurus-Debatte?

Auf die Frage, welche Partei derzeit den besten Eindruck in der Taurus-Debatte mache, punkten SPD und Union: 31 Prozent nennen die SPD und 30 Prozent die Unionsparteien. Wesentlich schwächer schneiden AfD (13%), Grüne (11%) und FDP (7%) ab.

Sichtbar unterschiedlich wird das Parteivertrauen zur Taurus-Debatte in einzelnen Milieugruppen beurteilt: unter Personen mit starkem politischen Interesse setzen etwas mehr auf die Union als auf die SPD (31 zu 30). Befragte, die sich nur begrenzt für politische Inhalte begeistern, vertrauen wiederum mehr der SPD (39%) als anderen Parteien. Auch in Ostdeutschland scheint die SPD mit ihrer Taurus-Positionierung am stärksten zu überzeugen: auf die Frage, welche Partei den besten Eindruck hinterlasse führt die SPD deutlich mit 36 Prozent vor Union und AfD (je 20%).

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K-Frage

Beim Fünf-Personen-Szenario zur Kanzlerfrage liegt Friedrich Merz mit leicht verbesserten 18 Prozent (+1%) vorn. Olaf Scholz klettert auf 15 Prozent (+2%). Ebenfalls leicht verbessert ist Sahra Wagenknecht (+1%) dicht gefolgt von Alice Weidel (11%) und Annalena Baerbock (10%).

Stünde für die SPD Boris Pistorius anstatt Olaf Scholz auf dem Wahlzettel, würde die relative Mehrheit von 27 Prozent Pistorius bei der Direktwahl unterstützen. Friedrich Merz käme weiterhin auf 18 Prozent. Annalena Baerbock folgt mit zwölf Prozent vor Wagenknecht bzw. Weidel, die jeweils elf Prozent aller Unterstützer hinter sich hätten.

Im direkten Duell zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz ergibt sich nun mehr ein Gleichstand: beide kommen auf jeweils 26 Prozent, wären sie direkt als Kanzler wählbar.

Sonntagsfrage

Das aktuelle Stimmungsbild zur Bundestagswahl zeigt zwei wesentliche Veränderungen: nach anhaltender Schwäche ist die SPD erstmals seit Juni 2023 wieder zweitstärkste Partei und erhält mehr Zuspruch die AfD. Gleichwohl sackt die AfD auf ihren schlechtesten Wert seit März 2023 ab.

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Weiterhin stabil bleiben CDU und CSU: wären schon kommenden Sonntag Bundestagswahlen kämen beide Parteien zusammen auf 29 Prozent – ein halber Punkt mehr als im Vormonat. Für die SPD zeigt die Stimmungskurve nach oben, sie verbessert sich von 14 auf 19,5 Prozent. Deutliche Einbußen verzeichnet indes die AfD: nach 19 Prozent im Februar kommt die Partei nun mehr auf 15 Prozent. Verbesserte 14 Prozent (+1,5%) werden für die Grünen ermittelt. Jeweils Verluste lassen sich bei BSW (-2%) und FDP (-1,5%) beobachten. Das Kreuz beim Bündnis Sahra Wagenknecht wollen 6,5 Prozent machen – nicht mehr im Bundestag vertreten wäre die FDP mit vier Prozent. Ohne Abgeordnete wäre nach diesem Ergebnis ebenso die Linke: trotz Gewinnen (+1,5%) erreicht sie 3,5 Prozent.

Situation bei den Direktmandaten

In 212 aller Bundestagswahlkreise haben CDU/CSU die Nase vorn, allerdings entspricht das einem Mehrheitsrückgang von 23 gegenüber dem Vormonat. Zugewinne verzeichnet die SPD, deren Vorsprünge auf 43 (+35) anwachsen. Die AfD gibt zwölf Mehrheiten ab und landet bei 35 potenziellen Direktmandaten. In sieben Wahlkreisen punkten die Grünen. Bei den Linken trifft das in einem Bundestagswahlkreis zu.

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Information zur Datenerhebung:

Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 18.03. bis 20.03.2024 unter 1.300 wahlberechtigten Personen ab 18 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung.

Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.