WAHLKREISPROGNOSE I 22. FEBRUAR 2024

In der Wählergunst liegt die Union weit voraus. Die Unterstützung für die AfD bleibt so stark wie Ende Januar. Einbußen verzeichnen SPD und FDP.

Taurus-Lieferung: Wähler von Union und Ampelparteien dafür

In der Frage, ob die Bundesregierung den Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefern soll, positionieren sich 46 Prozent der Wahlberechtigten dagegen, während 39 Prozent die Lieferung unterstützen.

Am meisten Zustimmung erfährt die Forderung unter Anhängern von FDP (65%) und Grünen (62%). Mehrheiten finden sich außerdem in den Wählerschaften von SPD (58%) und Linken (57%) sowie bei den Unionsparteien (50%). Allerdings lehnen 45 Prozent aller CDU/CSU-Anhänger eine Lieferung ab. Erklärte Wähler von AfD (74%) und BSW (62%) lehnen die Zusendung von Taurus mehrheitlich ab.

Waffenlieferung: Welche Ampel-Partei soll sich durchsetzen?

Die Wahlberechtigten wurden außerdem gefragt, welche der drei Ampel-Parteien bei verschiedenen Schlüsselthemen die Oberhand haben sollte. Wenn es um Waffenlieferungen an die Ukraine geht, wünschen sich 18 Prozent aller Befragten eine stärkere Führungsrolle der SPD, während 14 Prozent die Themenführerschaft bei der FDP sehen und neun Prozent den Grünen den Vorrang geben würden. Indes sind sich ein Drittel der Deutschen einig, dass die Positionen aller drei Regierungsparteien gleichgewichtig einfließen sollten.

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Union und SPD bei Verteidigungspolitik vorn

In verteidigungspolitischen Sachfragen genießen CDU/CSU (25%) und SPD (24%) derzeit ähnlich hohes Vertrauen. Verglichen mit der letzten Befragung gibt die Union drei Punkte ab, während die SPD an Lösungskompetenz (+4%) gewinnt. Den dritten Platz nimmt die AfD und 14 Prozent ein. Alle anderen Parteien liegen im einstelligen Bereich.

ALLE KOMPETENZWERTE EINSEHEN

Regierungsarbeit: Dreiviertelmehrheit unzufrieden

Die Arbeit der Bundesregierung stößt bei 75 Prozent aller Wahlberechtigten auf Ablehnung. Lediglich 19 Prozent äußern sich zufrieden.

Auch das Meinungsbild über die Regierungsparteien fällt durch und durch negativ aus. Am schlechtesten kommt die FDP weg, deren Performance 79 Prozent kritisch bewerten (15% gut). Bei den Grünen belaufen sich die Negativnennungen auf 75 Prozent (21% gut). Die SPD-Arbeit beurteilen 72 Prozent schlecht und 22 Prozent gut.

Die CDU als Oppositionspartei kommt mit 33 Prozent positivem Anteil am besten weg. Ihr folgen CSU (28%) und AfD (26%). Allerdings überwiegen über alle drei Parteien mehrheitlich negative Stimmen. Das gleiche Bild zeigt sich auch bei der Beurteilung von BSW und Linken.

Wer kann es besser als die Ampel?

Auf die Frage, welche andere Koalition mit den aktuellen Herausforderungen besser als die Ampel zu recht käme, sticht keine der abgefragten Optionen heraus.

Weitaus mehr positive Erwartungen – im Vergleich zu den anderen Konstellationen – erweckt nur eine Schwarz-Rote Koalition. Von ihr glauben 28 Prozent, dass sie es besser als die amtierende Bundesregierung machen würde.

K-Frage

Beim Fünf-Personen-Szenario zur Kanzlerfrage setzen 17 Prozent aller Wahlberechtigten auf Friedrich Merz – zwei Punkte weniger als Ende Januar. Olaf Scholz kommt auf 13 Prozent (+2%), dicht folgen Alice Weidel (12%), Sahra Wagenknecht (11%) und Annalena Baerbock (10%).

Würden nur Olaf Scholz und Friedrich Merz zur Wahl stehen, dann käme Friedrich Merz auf 25 Prozent. Verglichen mit der Januar-Befragung entspricht das einem deutlichen Rückgang von sieben Prozentpunkten. Olaf Scholz kommt auf leicht verbesserte 23 Prozent (+2%). Mehr als die Hälfte der Deutschen (52%) würde sich für keinen der beiden entscheiden.

Sonntagsfrage

Wären am kommenden Sonntag Bundestagswahlen würden 28,5 Prozent ihr Kreuz bei den Unionsparteien machen – ein Punkt mehr als zuletzt.

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Ohne Veränderungen rangiert die AfD mit 19 Prozent auf dem zweiten Platz, während sich die SPD von 15,5 auf 14 Prozent verschlechtert. Wie schon zuvor kommen die Grünen auf 12,5 Prozent. BSW kommt auf 8,5 Prozent (-0,5%). Die FDP erreicht 5,5 Prozent (-1%).

Situation bei den Direktmandaten

Die Unionsparteien können ihre Aussichten auf Mehrheitsgewinne in den 299 Wahlkreisen ausbauen: potenziell erreichen CDU/CSU 235 Vorsprünge – 16 mehr als Ende Januar. Unverändert 48 Direktmandate zählt die AfD. Jeweils einstellige Tendenzen ergeben sich für SPD (8), Grüne (6) und BSW (2).

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Information zur Datenerhebung:

Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 21.02. bis 22.02.2024 unter 1.300 wahlberechtigten Personen ab 18 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung.

Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.