WAHLKREISPROGNOSE.DE I 3. MÄRZ 2021

Bei einer Abgeordnetenhauswahl könnte die CDU gegenüber Januar leicht zulegen. Im Aufwind befinden sich zudem Grüne und Linke. Bei der Direktwahlumfrage kann Franziska Giffey ihren Vorsprung etwas ausbauen. Das ergibt sich aus der neuen Berlin-Trendauswertung.

Die nächste Berlin-Wahl über Abgeordnetenhaus und Bezirksgremien findet parallel zur Bundestagswahl statt. Obschon alle drei Wahlen zeitgleich stattfinden, lässt sich ein differenziertes Abschneiden der Parteien pro Ebene feststellen.

So wären die Grünen im aktuellen Berliner Bundestrend mit 23,5 Prozent stärkste Kraft. Auch bei den Wahlen zu den Bezirksversammlungen liegen die Grünen mit 22 Prozent voran. Gedämpft sind die Werte ausschließlich auf Ebene der Abgeordnetenhauswahl: hier rangieren die Grünen (18%) auf Platz drei hinter CDU und SPD.

Die Zustimmungen für die Hauptstadt-CDU verteilt sich bei allen drei Wahlen ungefähr gleich. Mitunter am größten klaffen die SPD-Werte auseinander: im Bund stehen die Sozialdemokraten abgeschlagen auf Platz vier (14,5%). Eine deutliche bessere Performance (20%) lässt sich wiederum bei einer Abgeordnetenhauswahl feststellen.

Direktwahl Regierende:r Bürgermeister:in: Giffey vorn – Lederer im Aufwind

Eine relative Mehrheit von 33 Prozent präferiert aktuell Franziska Giffey (SPD) als nächste Amtschefin des Berliner Senats – zwei Punkte mehr als im Januar. Insgesamt sprechen sich 19 Prozent (-2%) für CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner bei einer hypothetischen Direktwahl aus. Zulegen kann Klaus Lederer von den Linken, der von 17 Prozent (+2%) bevorzugt wird. Jeweils schwächer als im Januar schneiden die Grüne Bettina Jarasch (9,5%), AfD-Politiker Georg Pazderski (6,5%) und Sebastian Czaja von der FDP (3%) ab. 

Die o.g. Zahlen ergeben sich aus einer zwischen 22. Februar und 2. März 2021 online-durchgeführten Befragung unter 1242 wahlberechtigten Berliner:innen. Insgesamt konnten 1.007 vollständig auswertebare Interviews erfasst werden. Die Rohdaten wurden dort wo nötig auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet.

Situation bei den AGH-Direktmandaten

Zur Zeit deuten sich in 44 der 78 (56%) Berliner Wahlkreise extrem knappe Ausgänge um das Direktmandat an. 44 Prozent aller Vorsprünge gelten überwiegend sicher.

Auf die CDU verteilen sich insgesamt 27 mögliche Direktmandate – zwei mehr als im Januar. Für die SPD werden 21 Mehrheiten (-4) vorhergesagt. Mehr direktgewählte Personen (18) als im Januar könnten die Grünen entsenden. Für die Linke werden 10 Mehrheiten gemessen. Auf die AfD entfallen zwei potenzielle Direktmandate. 

Zum Wahlkreistrend

AGH-Trendprognose: Im Vergleich zur Januar-Erhebung klettert die CDU von 20 auf 21 Prozent. Unveränderte 20 Prozent werden für die SPD ermittelt. Die Grünen kommen auf 18 Prozent (+1,5%). Die Linke macht einen Punkt gut und landet bei 14 Prozent. Rückläufig sind die Werte für die AfD, die sich von 13 auf 11 Prozent verschlechtert. Verbesserte 7 Prozent erzielt die FDP. Trotz leichter Verluste hätte die Satirepartei DIE PARTEI weiterhin Chancen auf Mandate im Abgeordnetenhaus. Ihr Anteil beläuft sich auf 5 Prozent.

Weitere Hintergründe und Einblicke in die aktuelle Berlin-Prognose wie der Koalitionsrechner, die AGH-Sitzverteilungsprognose, die Trendprognose nach Bezirken und die potenzielle Zusammensetzung der 12 Bezirksparlamente finden Sie in der Spezialauswertung.