WAHLKREISPROGNOSE.DE I 02. NOVEMBER 2023

Nach neuesten Trendzahlen befinden sich AfD und SPD im Aufwind. Könnten die Stimmberechtigten das Wagenknecht-Bündnis (BSW) bei einer Brandenburger Landtagswahl wählen, dann läge BSW auf Augenhöhe mit SPD und AfD.

 

Führung der Landesregierung

Zumindest einen Wechsel bei der regierungsführenden Partei erteilt die relative Mehrzahl aller Brandenburger eine Absage: demnach sprechen sich 37 Prozent weiterhin für ein SPD-geführtes Landeskabinett aus. Ein Punkt mehr als in der August-Befragung. 29 Prozent befürworten eine AfD-geführte Landesregierung – zwei Prozentpunkte weniger als zuvor. Unverändert 16 Prozent nennen die CDU.

Direktwahl des Ministerpräsidenten

Die meisten Befragten sprechen sich bei einer hypothetischen Direktwahl des Ministerpräsidenten für Amtsinhaber Dietmar Woidke (37% | +1%) aus. Hans-Christoph Berndt kommt auf unverändert 24 Prozent. Jan Redmann folgt mit weitem Abstand, verbessert sich gegenüber August von acht auf neun Prozent.

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Situation bei den Direktmandaten

In 33 der 44 Landtagswahlkreise haben AfD-Bewerber aktuell Chancen auf Direktmandate. Verglichen mit der August-Analyse entspricht das einer Verbesserung um zwei Direktmandate. Die SPD liegt weiterhin in zehn der Distrikte vorn. BVB/Freie Wähler halten ihren Vorsprung in einem Wahlkreis aufrecht. Grüne und CDU büßen beide ihre August-Mehrheiten ein.

Erstmals wurden die Auswirkungen flächendeckender BSW-Kandidaturen in den Brandenburger Wahlkreisen geprüft. Demnach könnte das Bündnis Sahra Wagenknecht aus dem Stand 14 Direktmandate erobern. Dies würde hauptsächlich auf Kosten derzeitiger AfD-Gewinne gehen: statt 33 Mehrheiten werden für die AfD mit BSW-Konkurrenz nur noch 15 ermittelt. Die daraus resultierende Arithmetik hätte kurioserweise zur Folge, dass die SPD dann 13 statt zehn Direktmandate gewänne. Der sechste Wahlkreis um die Stadt Falkensee – im regulären Wahlkreistrend mit AfD-Vorsprung markiert – würde im Falle einer örtlichen BSW-Kandidatur wiederum für das einzige CDU-Direktmandat sorgen.

Sonntagsfrage

Im Rahmen des aktuellen Trendfokus wurden den zufällig ausgewählten Befragten wieder zwei verschiedene Varianten der Sonntagsfrage gestellt: einmal inklusive dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) als Antwortoption – einmal ohne.

In der traditionellen Abfrage, ohne Berücksichtigung des BSW, führt die AfD mit 32 Prozent gültiger Stimmen. Gemessen an den Vergleichswerten vom August macht das einen Zugewinn von zwei Prozentpunkten. Ebenfalls verbessert ist die SPD, die von 25 auf 27 Prozent klettert. Rückläufig verhalten sich die Werte bei der CDU, die auf 13,5 Prozent (-1,5%) kommt. Ebenfalls verlieren jeweils die Linke (7% | -1%), die Grünen (6,5% | -0,5%) und BVB/Freie Wählern (6% | -1%). Weiterhin unter der Mandatsschwelle befindet sich die FDP mit 2,5 Prozent.

Zum Wahlkreistrend

Träte BSW bei der Wahl an, wäre ein erster Platz statistisch nicht sicher ausgemacht. Die AfD kommt im BSW-Szenario auf 22 Prozent. Jeweils 21,5 Prozent würden BSW und SPD wählen. Die CDU erhält zwölf Prozent. Die Linke könnte demnach knapp ihren Verbleib im Landtag sichern: fünf Prozent würden ihnen die Stimme geben. Denkbar knapp an der Fünfprozenthürde scheitern würden wiederum die Grünen – sie liegen bei 4,5 Prozent. BVB/Freie Wähler kommen in der BSW-Szenarioabfrage auf vier Prozent, wären durch ein gewonnenes Direktmandat allerdings von der Mandatsgrenze befreit.

Auf Interaktiv.Wahlkreisprognose.de präsentieren wir noch mehr Details zur aktuellen Brandenburg-Befragung. Zum Beispiel welche Auswirkung BSW auf die Sitzverteilung im Landtag hätte sowie Zahlen zum Wahlverhalten nach Altersgruppen und in den einzelnen Regionen.

Information zur Datenerhebung:

Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 24.10. bis 01.11.2023 unter 1.017 wahlberechtigten Personen ab 16 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung im Land Brandenburg.

Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.

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