WAHLKREISPROGNOSE.DE I 02. OKTOBER 2023
Die AfD befindet sich bundesweit im Hoch: 23 Prozent bei einer Bundestagswahl – und auch in Westdeutschland schon fast 20 Prozent. Doch ganz im Norden schwächelt die AfD: in Schleswig-Holstein liegt sie zwar knapp vor der SPD, doch von Platz zwei ist die Partei weit entfernt.
Zufriedenheit mit Länderregierungen
Die Befragten in Hamburg sind weitestgehend uneins, wenn es um die Arbeit des rot-grünen Senats geht. So sind jeweils 36 Prozent unzufrieden, genau so viele äußern sich wohlwollend zur Arbeit. Schwarz-Grün in Schleswig-Holstein wird von 41 Prozent der dortigen Wahlberechtigten positiv bewertet. Ähnlich stark verteilen sich unzufriedene Stimmen (39%).
Situation in Schleswig-Holstein
Anderthalb Jahre nach der letzten Landtagswahl bleibt die CDU deutlich stärkste Kraft, steht aber schlechter da als am Wahltag und beim letzten Trend. So würden 32,5 Prozent ihre Stimme bei der CDU machen – dreieinhalb Punkte weniger als letzten November. Die Grünen erreichen 18 Prozent – fünf Punkte weniger als zuvor. Platz drei belegt die AfD mit verbesserten 15 Prozent (+7%). Die SPD büßt zwei Punkte ein und landet bei 14 Prozent. Verbesserte neun Prozent erreicht der SSW. Die FDP bleibt unverändert bei fünf Prozent.
Wahlkreise
Die CDU kommt auf 30 potenzielle Direktmandate. Für die Grünen ergeben sich drei Vorsprünge. Jeweils ein Vorsprung entfällt auf SPD und SSW.
Situation in Hamburg
Wären nächsten Sonntag Bürgerschaftswahlen müsste die SPD verglichen mit der letzten Befragung herbe Verluste hinnehmen. Nach fast 40 Prozent bei der letzten Bürgerschaftswahl – 32 Prozent im letzten Herbst scheint das Vorsprungspolster immer weiter aufzubrauchen: derzeit würden 24,5 Prozent der SPD ihre Stimme geben. Auch die Grünen lassen federn: sie verteidigen mit 21,5 Prozent (-5,5%) immerhin knapp Platz zwei vor der CDU, die einen kräftigen Sprung auf 21 Prozent (+6%) macht. Die AfD erreicht 13 Prozent (+6%). Leicht im Plus liegen die Linken mit 8,5 Prozent (+0,5%). Deutliches Minus wird für die FDP bei drei Prozent (-3%) beobachtet.
CDU holt meiste Direktmandate
Das Verteilungssystem der Direktmandate stützt sich aus 17 Wahlkreisgebieten. Anders als bei anderen Wahltypen werden pro Wahlkreis gleich mehrere Direktmandate verteilt. Insgesamt erobert davon die CDU 20 – drei mehr als vor einem Jahr. Verlustreich ist die Entwicklung bei SPD (-9) und Grünen (-5), die jeweils auf 17 Direktmandate kommen. Für die AfD steigt der Anteil auf 13 an. Die Linke hält vier Gewinne.
Nur indirekt für die Mandatsverteilung relevant: die Parteivorsprünge nach Stadtteilen ausgegeben. Hier ist die SPD weiterhin führend, sie erobert 34 Bereiche Hamburgs. Jeweils 26 Vorteile werden für Grüne und CDU berechnet. Jeweils zwei ergeben sich für Linke und AfD.
Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 24.09. bis 02.10.2023 unter jeweils 1.000 wahlberechtigten Personen ab 16 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung in den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein.
Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.