WAHLKREISPROGNOSE.DE I 3. AUGUST 2023
Trotz Rückgangs hält Berlins CDU die Konkurrenz auf Distanz und bleibt stärkste Partei. Verluste zeichnen sich für Grüne, FDP und SPD ab. Zulegen können AfD und Linke.
Schwarz-Rot mit Vertrauensvorschuss
Die meisten Berliner stehen dem Farbenwechsel ihrer Senatsregierung aufgeschlossen gegenüber: Insgesamt 41 Prozent finden den Schritt zu Schwarz-Rot positiv. 28 Prozent äußern sich ablehnend. 31 Prozent sind unentschieden.
Dem Wechsel besonders positiv gestimmt sind die Anhänger beider senatstragenden Parteien: 86 Prozent aller CDU – und 69 Prozent aktueller SPD-Wähler äußern sich wohlwollend gegenüber Schwarz-Rot. Mehrheitlich zufrieden mit dem Regierungswechsel sind außerdem FDP- und AfD-Wähler (42:39). Selbst unter derzeitigen Nichtwählern wird ein Überschuss positiver Stimmen (29%) beobachtet. Einzig und allein im Lager von Grünen (69%), Linken (63%) und bei Wählern sonstiger Parteien dominieren die kritischen Stimmen.
Situation bei den Direktmandaten
Bei der Berlin-Wahl im Februar konnte die CDU satte 48 Direktmandate erringen. Nach neuester Auswertung berechnet sich ein Rückgang auf 35 Wahlkreise – also 13 weniger als bei der Wahl. Die Grünen kommen auf 18 mögliche Gewinne (-2). Starke Verbesserungen werden für Linke (+7) und AfD (+9) gemessen. Beide kommen auf jeweils elf wahrscheinliche Mehrheiten. Fast überall chancenlos bleibt die SPD, deren Mehrheiten auf drei begrenzt sind.
Direktwahlfrage
Könnten die Wahlberechtigten Berlins Regierenden Bürgermeister per Direktwahl bestimmen, deutet sich ein Amtsbonus für Kai Wegner an. Ihn würden 30 Prozent direkt wählen. Franziska Giffey folgt mit großem Abstand und 18 Prozent. Noch weiter abgeschlagen sind Klaus Lederer (10%), Kristin Brinker (10%) und Bettina Jarasch (7%).
BVV-Trend
Im aktuellen Trend zu den zwölf Bezirksverordnetenversammlungen kommt die CDU auf sieben Mehrheiten. Die AfD erreicht drei und die Grünen zwei Vorteile.
AGH-Trend nach Zweitstimmen
Die CDU-Mehrheiten belaufen sich auf sechs relative Bezirksmehrheiten. Drei Bezirke sind grün, weitere drei tendieren zur AfD.
Sonntagsfrage
Wären nächsten Sonntag abermals Abgeordnetenhauswahlen, würde die CDU Platz eins klar verteidigen. Mit 24,5 Prozent unterbietet die Partei ihr Ergebnis vom Spätwinter jedoch deutlich, würde knapp vier Zähler abgeben. Die Zahlen lassen keinen wirklichen Schluss auf den zweiten Platz zu: so kommen die Grünen auf 16,5 Prozent – ihr Kreuz bei SPD und AfD würden jeweils 16 Prozent machen. Gemessen am Wahlergebnis geben SPD und Grüne jeweils Punkte ab – die AfD macht rund sieben Prozentpunkte gut.
Verbessert ist neben der AfD außerdem die Linke, die mit 13,5 Prozent (+1,3%) aller gültigen Zweitstimmen rechnen kann. Immer mehr von der Fünf-Prozent-Hürde entfernt sich indes die FDP: sie kommt auf vier Prozent (Wahlergebnis im Februar: 4,6%).
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Information zur Datenerhebung:
Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 25.07. bis 02.08.2023 unter 1.000 wahlberechtigten Personen ab 18 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung in Berlin.
Die Repräsentativbefragung erfolgte im Methodenmix per telefonischer Zufallsstichprobe und geschlossene Online-Panels. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.