WAHLKREISPROGNOSE I 02. JUNI 2023

Der neue Bundestrend sieht für Union und SPD kaum Veränderungen zum Vortrend. Grüne und FDP verlieren, während die AfD zulegt.

K-Frage

Könnten die Deutschen den Kanzler direkt wählen – bei einem Bewerberfeld um Olaf Scholz, Friedrich Merz und Alice Weidel, dann käme Olaf Scholz auf klar verschlechterte 25 Prozent. Ende April erreichte er noch 34 Prozent. Merz profitiert davon wenig, er bleibt bei 22 Prozent. Zulegen kann Alice Weidel, die jetzt 16 Prozent (+5%) erreicht.

Beim direkten Duell Scholz versus Merz verlieren beide an Zustimmung. Allerdings wiegen die Verluste für den Amtsinhaber stärker (-8%) als bei Kontrahent Merz (-3%). Mit 28 zu 27 Prozent liegen Scholz und Merz fast gleichauf.

Situation in den Wahlkreisen

168 potenzielle Direktmandate können CDU bzw. CSU derzeit gewinnen – 14 weniger als zuvor. 85 (+10) Wahlkreise tendieren zur SPD. Trotz starkem Aufwind bei den Zweitstimmen, gewinnt die AfD nur geringfügig (+4) Direktmandate (32) hinzu. Zwölf Vorteile (+2) gehen zu den Grünen. Zwei Direktmandate (-1) zu den Linken.

Die vollständigen Erststimmentrends finden Sie bei Interaktiv.Wahlkreisprognose.de

Sonntagsfrage

Im jüngsten Stimmungsbild bleiben CDU und CSU mit 27 Prozent stärkste Partei und weitestgehend unverändert (-0,5%). Ebenfalls ohne Veränderung ist die SPD (21%). Um vier Zähler auf 19 Prozent klettert die AfD. Nur noch 13 Prozent (-1%) würden ihr Kreuz bei den Grünen machen. Auch das liberale Zwischenhoch von April (10,5%) scheint vorbei: die FDP sackt auf acht Prozent ab. Trotz leicht verbesserter vier Prozent (+0,5%) wäre die Linke so oder so nicht mehr im Bundestag.

ZUM WAHLKREISTREND
  • Schwerpunkte der Analyse: repräsentative Stimmungsbilder | Werte in Prozent(-punkten)
  • Feldzeit: 01.06. bis 02.06.2023
  • Methode: CAWI/Befragung via geschlossene Online-Panels
  • Grundgesamtheit/Befragte: n=1.100 Wahlberechtigte Bürger:innen ab 18 Jahren | stat. Fehler ∅+/-3,1%
  • Rohdatengewichtung: Soziodemographie aus Fortschreibung amtlicher Statistiken
  • Finaltrend zur Sonntagsfrage: aufgeschlüsselt nach modifiziert (zusätzliche Berücksichtigung von Wahlmotivationsverhalten) und nicht modifiziert (ohne Berücksichtigung jenes Faktors)

AfD holt nicht nur im Osten auf

Die AfD-Zuwächse seit der letzten Bundestagswahl begrenzen sich nicht nur auf die neuen Länder. Zu den Spitzenreitern in Sachen Gewinne gehören Baden-Württemberg, Hessen und das Saarland. Außerdem liegt die AfD in vielen süddeutschen Regionen mittlerweile auf dem zweiten Platz.

In den westdeutschen Ländern (inkl. Wahlbezirke West-Berlin) kommt die Union auf 28 Prozent, hält die SPD klar auf Distanz (21%). In den alten Ländern ist die AfD auf Platz drei vorgerückt und hat ihr Ergebnis verdoppelt (16%). Die Grünen kommen im Westen auf 14 Prozent (-1,9%) – und gleichzeitig bedeutet das, dass sie im Osten etwas stärker verlieren (-2,3%). Im Osten hält die AfD bei gleichzeitigen Zuwächsen von zehn Zählern gegenüber 2021 alle Parteien auf Abstand. Mit 30,5 Prozent distanziert sie die CDU (20,5%), die indes vor die SPD vorgerückt ist.

Kräftig Bewegung auf dem Wählermarkt

Die aktuelle Analyse zur Wählerwanderung zeigt starke Veränderungen im Vergleich zur letzten Bundestagswahl (2021). Zwar würden bundesweit Zweidrittel (66%) aller Befragten ihr Wahlverhalten von 2021 beibehalten – 34 Prozent würden jedoch anders stimmen. In den neuen Ländern ist die Wechselmotivation (39%) höher ausgeprägt als im Westen (33%).

SPD verliert über die Hälfte ihrer Ost-Wähler

Die SPD erodiert in den neuen Ländern. Nur noch 46 Prozent der früheren SPD-Wähler im Osten würden abermals ihr Kreuz bei den Sozialdemokraten machen. Vollständige Analyse kostenlos weiterlesen.

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