WAHLKREISPROGNOSE.DE I 19. MÄRZ 2023
Die Bürgerschaftswahl im Land Bremen wird wohl ohne die AfD stattfinden – zumindest im größeren der zwei Wahlbereiche. Davon profitiert maßgeblich die rechtslastige „Bürger in Wut“. Derweil rückt die CDU auf, bleibt allerdings hinter der SPD.
Parteimehrheiten in den Stadtbereichen von Bremen und Bremerhaven
Die SPD hält ihre 19 Stadtteilmehrheiten aus dem Vormonat. Um zwei auf acht Mehrheiten klettert die CDU. Die Grünen büßen zwei Stadtteile ein und erreichen drei Tendenzen.
Wachsendes Vertrauen für Senatsarbeit
Die Arbeit des rot-rot-grünen Senats wird von 50 Prozent der Wahlberechtigten positiv bewertet – zehn Punkte mehr als im Februar. 44 Prozent (-3%) bewerten die Arbeit negativ.
Welche Partei soll den Senat anführen?
Die relative Mehrheit von 41 Prozent setzt auf einen SPD-geführten Senat, was den Februar-Zahlen entspricht. 30 Prozent sind für einen Senat unter CDU-Regie – zwei Zähler mehr als zuvor. 16 Prozent (-1%) nennen hier die Grünen.
Direktwahl des Bürgermeisters
Bei einer Direktwahl des Bremer Bürgermeisters liegt Andreas Bovenschulte an der Spitze. Sein Rückhalt drückt sich in Zahlen wie folgt aus: 45 Prozent und damit genau soviel wie vor einem Monat würden den Amtsinhaber direkt wählen. Zulegen kann indes Frank Imhoff, den jetzt 27 Prozent (+6%) unterstützen. Von neun auf 14 Prozent verbessert sich Kristina Voigt. Maike Schaefer schließt das zur Auswahl gestellte Personaltableau mit neun Prozent (-1%) ab.
Wer kann die wichtigsten Probleme lösen?
26 Prozent der Wahlberechtigten trauen am ehesten der SPD zu, die wichtigsten Probleme im Land zu lösen. Das sind vier Punkte mehr als im Februar. Jeweils Einbußen verzeichnen CDU (-3%) und Grüne (-3%). Die AfD steigt von fünf auf zwölf Prozent.
Kompetenzindex
Im Kompetenzindex, bei dem die Parteiwerte von allen 18 Politikfeldern gemittelt ausgegeben werden, halten SPD (22%) und CDU (19%) die Werte des Vormonats. Die Grünen geben zwei Punkte ab, während Linke (+1%), AfD (+1%) und FDP (+2%) zulegen.
Sonntagsfrage zur Bürgerschaftswahl
Die Bremer Wahlleitung hat die eingereichte AfD-Liste nicht zugelassen. Damit droht der Partei – zumindest im Wahlbereich Bremen Stadt – für die Bürgerschaftswahl im Mai nicht antreten zu können.
Bei Bürgerschaftswahlen werden die Mandate für Bremen und Bremerhaven allerdings getrennt ermittelt. Nicht das landesweite Ergebnis ist für das Erlangen von Sitzen in der Bürgerschaft entscheidend, sondern die jeweilige Stärke in den beiden Wahlbereichen. In Bremerhaven kann die AfD antreten und würde nach aktuellem Stand auch die Zugangshürde überschreiten.
Bei der landesweiten Sonntagsfrage kommt die SPD auf leicht verbesserte 28 Prozent (+0,5%). Wesentliche Zuwächse verbucht die CDU (+4) und kommt auf 25,5 Prozent. Die Grünen erreichen Platz drei mit 19 Prozent (-0,5%). Unverändert neun Prozent wird für die Linke gezählt. Von der Unwählbarkeit der AfD in Bremen würde nach derzeitigem Stand die sonst in Bremerhaven dominierende rechtspopulistische „Bürger in Wut“ (BIW) profitieren. Landesweit erreicht BIW 6,5 Prozent (+4%). Die FDP steht bei gerundeten fünf Prozent (+0,5%) – was in keinem der beide Wahlbereiche für Sitze genügen würde. Die AfD kommt wegen fehlender Stimmen aus Bremen landesweit nur noch auf ein Prozent (-9%).
Information zur Datenerhebung:
Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 17.03. und 19.04.2023 unter 900 wahlberechtigten Personen ab 16 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung im Land Bremen.
Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.
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