WAHLKREISPROGNOSE I 26. FEBRUAR 2022

Gut drei Jahre nach der Europawahl würden sich zumindest in Deutschland die Parteistärken wesentlich ändern. Die Unionsparteien verlieren und liegen knapp hinter der SPD.

Eine satte Mehrheit der Deutschen (79%) hat großes Vertrauen in die Europäische Union. Dieser Rückhalt für die EU zeigt sich in allen Altersschichten.

Nach der EU kommt die NATO mit 72 Prozent Zustimmung. Ähnlich hohen Rückhalt erfährt Frankreich (71%). Etwa Dreifünftel aller Bundesbürger:innen halten die UN (63%) und die USA (60%) für vertrauenswürdig. Wenngleich schwächer ausgeprägt, überwiegt das positive Image über Österreich (47%), Großbritannien (44%) und Israel (30%) dem negativen. Überwiegend negativ kommen dagegen Polen, China, Türkei, Indien, Saudi-Arabien, Iran und Russland weg.

Europapolitik: Union und SPD genießen höchste Sachkompetenz

Wie die Befragung zeigt genießt die Union mit 30 Prozent die meiste Kompetenz in Sachen Europapolitik. Fast genauso viel äußern dies über die SPD (29%). Weit dahinter folgen AfD (8%), Grüne (7%), FDP (6%) und Linke (3%). 17 Prozent trauen keiner Partei die nötige Kompetenz zu.

Trend zur Europawahl

Bei der Europawahl in Deutschland wurden die Unionsparteien mit knapp 29 Prozent stärkste Kraft. Die Grünen wurden erstmals bei einer bundesdeutschen Wahl zweitstärkste Partei mit mehr als 20 Prozent. Eine herbe Niederlage fuhr die SPD mit knapp 16 Prozent ein. Auffällig hoch war die Zustimmung für sogenannte Kleinparteien.

In zehn der 16 Bundesländern wurde die Union stärkste Kraft. Den Grünen glückte das in drei Ländern. In zwei Bundesländern wurde die AfD stärkste Partei. Bremen war das einzige Bundesland mit SPD-Vorsprung.

Mit Hamburg, Berlin und Schleswig-Holstein halten die Grünen ihre Vorsprünge der 2019er Wahl. Die Union führt nur noch in Baden-Württemberg und Bayern. In allen drei mitteldeutschen Ländern wäre die AfD vorn. In den acht übrigen Bundesländern führt die SPD.

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Die aktuelle Sonntagsfrage zur Europawahl würde einige Veränderungen mit sich bringen. Demnach wäre die SPD mit 22,5 Prozent knapp stärkste Kraft und würde gut sieben Punkte gegenüber 2019 dazu gewinnen. Herbe Verluste ergeben sich bei der Union, für die 22 Prozent (-6,9%) stimmen würden. Die Grünen verlieren einen Zähler und kommen auf 19,5 Prozent.

Verbesserte 12,5 Prozent (+1,5%) erreicht die AfD. Für die FDP würden sich 7,5 Prozent (+2,1%) bei einer Europawahl entscheiden.

Auf jeweils drei Prozent kommen Linke (-2,5%) und Freie Wähler (+0,8%). Darauf folgen Die PARTEI (2,5%), Tierschutzpartei (2%), Volt (1%) sowie Piraten und ÖDP mit je 0,5 Prozent. Weitere Parteien kommen auf 3,5 Prozent.

THEMA: Sonntagsfrage Eurowahl & Stimmungsbilder I Werte in Prozent
ZEITRAUM: 24.02. bis 26.02.2022 METHODE: Befragung via Online-Panel
GRUNDGESAMTHEIT/BEFRAGTE: n=1.722 unter wahlberechtigten Bürger:innen ab 18 Jahren in Deutschland

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