WAHLKREISPROGNOSE.DE I 23. FEBRUAR 2022

In der neuen bayrischen Trendanalyse zur Landtagswahl gewinnt die CSU spürbar hinzu. SPD und Grüne bleiben von Platz eins weit entfernt. Könnten die Bayern den Ministerpräsidenten direkt wählen scheint Amtsinhaber Markus Söder (CSU) konkurrenzlos zu sein. Und doch gäbe es eine rechnerische Mehrheit gegen Söders CSU.

Landestrend

Im aktuellen Sonntagstrend zur Landtagswahl kommt die CSU auf 36,5 Prozent – drei Punkte mehr als im Dezember. Mit großem Abstand folgt die SPD bei 16 Prozent (-0,5%) vor den Grüne bei 15 Prozent (-1,5%). Um einen Zähler aufwärts geht es für die AfD, die bei neun Prozent liegt. Damit vor den acht Prozent-starken Freien Wählern, die gleichzeitig drei Punkte einbüßen. Die FDP liegen bei sieben Prozent (-1%). Sonstige Parteien vereinen 8,5 Prozent aller Gesamtstimmen.

Zum Stimmkreistrend

Situation in den Stimmkreisen

Nach aktueller Auswertung kommt die CSU auf 84 potenzielle Direktmandate. Im Vergleich zur Dezember-Analyse entspricht das einem Zuwachs von fünf Mehrheiten. Mit insgesamt fünf Erststimmenvorteilen (-2) können aktuell die Grünen rechnen. In zwei weiteren Stimmkreisen (-1) liegen SPD-Bewerber voran.

Wer folgt nach der CSU?

Bei der letzen Landtagswahl lagen Stimmkreisbewerbende der Grünen in 52 Fällen auf Platz zwei. Den Freien Wählern gelang in 19 Stimmkreisen die Zweitplatzierung. Bei der AfD traf das in acht Stimmkreisen zu. CSU und SPD wurden in jeweils sechs Stimmkreisen zweitstärkste Erststimmenkraft.

Die Grünen würden laut neuester Analyse in 28 Stimmkreisen zweitstärkste Partei. Eine deutliche Anteilssteigerung gelingt der SPD, die in 39 Distrikten Rang zwei einnimmt.

Direktwahlfrage: Amtsbonus für Söder

Bei der Direktwahlfrage hängt Markus Söder seine Konkurrenz ab. Könnte man den Ministerpräsidenten per Direktwahl bestimmen, würden sich 58 Prozent aller Wahlberechtigten für den CSU-Amtsinhaber entscheiden. Auf Söders Vize Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und SPD-Fraktionschef Florian von Brunn entfallen jeweils zehn Prozent. Überschaubare sieben Prozent würde Grünen-Spitzenfrau Katharina Schulze erhalten.

Der Rückhalt für Markus Söder beschränkt sich nicht nur auf die CSU-Wählerschaft. Bei Anhänger:innen von SPD, Grünen, Freien Wählern, AfD und FDP führt er ebenfalls.

Koalition ohne die CSU?

Die amtierende Staatsregierung aus CSU und Freien Wählern hätte nach dieser Auswertung keine Mehrheit mehr im Landtag. Eine CSU-geführte Koalition wäre mithilfe von SPD oder Grünen-Unterstützung möglich.

Zumindest rechnerisch gesehen, könnte SPD-Fraktionschef Florian von Brunn Ministerpräsident werden. Dazu müssten alle Fraktionsmitglieder von SPD, Grünen, Freien Wählern und FDP für ihn stimmen.

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