WAHLKREISPROGNOSE I 18. JANUAR 2022

In der aktuellen bundesweiten Trendanalyse hält sich die SPD bei Verlusten gegenüber Dezember vorn. Deutlich zulegen können die Grünen bei den Zweitstimmen.

In dieser Auswertung:

  • Popularitätsindex: Baerbock mit massiven Zugewinnen
  • Direktmandate: Union legt zu
  • Data-Story: So stark hat sich die Stimmung seit der Bundestagswahl verändert
  • Bundestrend: Grüne legen zu – SPD verliert

Der Anteil von Direktmandaten mit Unionsvorteil steigt gegenüber Dezember deutlich an. Demnach können CDU und CSU mit 124 potenziellen Direktmandaten rechnen – ein Plus von 22. Für die SPD ergeben sich Verluste in Höhe von 28 Wahlkreismehrheiten. Insgesamt kommt die SPD auf 139 Vorteile. Die AfD kommt auf 16 Mehrheiten (+1); die Grünen erreichen 17 Mehrheiten (+5) und die Linke drei (unverändert).

Die vollständigen Erststimmentrends finden Sie bei Interaktiv.Wahlkreisprognose.de

Veränderungen seit der letzten Bundestagswahl

Wie der Veränderungsindex zeigt, ist das Wechselwahlverhalten in den Wahlkreisen von Hessen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland stärker ausgeprägt. In Niedersachsen halten sich Wahlkreise mit hohem und niedrigem Wechselwahlverhalten die vage. In Bayern, Berlin und den neuen Bundesländern fällt der Veränderungsindex geringer aus.

Zudem wurde geprüft, wie stark sich die Trendwerte für jede Partei pro Wahlkreis gegenüber der letzten Bundestagswahl verändert haben. Aus Sicht der Unionsparteien fallen die Verluste in Hamburg Bayern, Sachsen und Thüringen geringer aus – während die Anteile in Nordrhein-Westfalen, Hessen und dem nördlichen Rheinland-Pfalz stark rückläufig sind. Die SPD lässt in Sachsen und Baden-Württemberg federn, gewinnt allerdings in Rheinland-Pfalz, NRW und Niedersachsen dazu.

Die vollständige Data-Story finden Sie exklusiv im Feed von Interaktiv.Wahlkreisprognose.de.

ALLE DETAILS DIESER AUSWERTUNG IM FEED VON WK INTERAKTIV
JETZT REGISTRIEREN
DIREKT ZU WK INTERAKTIV

Bundestrend

Im aktuellen Bundestrend verliert die SPD spürbar an Zuspruch. Mit derzeitigen 27,5 Prozent büßt sie 2,5 Punkte gegenüber Dezember ein.

THEMA: Sonntagsfrage Bundestagswahl & Stimmungsbilder I Werte in Prozent
ZEITRAUM: 15.01. – 18.01.22 METHODE: Befragung via Online-Panel
GRUNDGESAMTHEIT/BEFRAGTE: n=1.920 unter wahlberechtigten Bürger:innen ab 18 Jahren in Deutschland

Um einen Zähler nach oben geht es für CDU und CSU, die nun auf 22,5 Prozent kommen. Die Grünen klettern um 2,5 Punkte auf 17 Prozent. Für die FDP (10,5%) werden Einbußen gemessen (-1%). Unverändert zehn Prozent der Zweitstimmen erreicht die AfD. Leichte Zugewinne bei den Linken, die auf 4,5 Prozent kommen.

ZUM WAHLKREISTREND

Regionale Zweitstimmen-Vorteile

Nach regionalen Zweitstimmenvorteilen bliebe die SPD weiterhin stärker als bei der Bundestagswahl im September 2021. Mit aktuell 38 Vorsprüngen verbucht die SPD neun Mehrheiten mehr als bei der Wahl. Die Union kommt auf 15 Vorteile (-8), wovon alle in Bayern und Baden-Württemberg liegen. Für die AfD ergeben sich zwei Regiovorsprünge – bei den Grünen trifft das in drei Region zu.

Mehr Detailtrends im WK.Interaktiv Feed

Popularitätsindex: Baerbock gewinnt an Beliebtheit

Wie bereits in der letzten Woche bleibt Bundespräsident Frank Walter Steinmeier beliebtester Politiker. 72 Prozent der Befragten bewerten seine Arbeit überwiegend positiv. Bundeskanzler Olaf Scholz folgt mit 63 Prozent (+4%) Zustimmung auf Platz zwei. Gesundheitsminister Karl Lauterbach verliert leicht und kann gegenwärtig 58 Prozent der zufällig ausgewählten Bundesbürger:innen überzeugen. Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig (SPD) erreicht einen Zustimmungswert von 54 Prozent (+2%).

Seit Amtsantritt als Bundesaußenministerin kämpfte Annalena Baerbock (Grüne) regelmäßig mit negativen Zustimmungswerten. Das jüngste Stimmungsbild zeigt nun erstmals Verschiebungen. So klettert Baerbock um satte 17 Punkte auf 48 Prozent Zustimmung – und rückt damit auf Platz fünf der Liste vor. Jeweils 47 Prozent der Befragten äußern sich zufrieden gegenüber Malu Dreyer (-3%), Arbeitsminister Hubertus Heil (unverändert) und Innenministerin Nancy Faeser (+7%).

Danach folgen Wirtschaftsminister Robert Habeck (46%; +1%), CDU-Chef Friedrich Merz (44%; +4%) und Finanzminister Christian Lindner (41%; -2%). Landwirtschaftsminister Cem Özdemir kann sich nach dem Dämpfer in der letzten Woche wieder verbessern (40%; +6%).

Jeweils mit Verlusten folgen SPD-General Kevin Kühnert (36%), NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (35%) sowie dessen Länderkollegen aus Bayern, Markus Söder (35%) und Berlin, Franziska Giffey (33%). Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus verliert leicht und kommt auf 26 Prozent Zustimmung. Neu dabei und auf dem letzten Platz: AfD-Politikern Alice Weidel mit 12 Prozent Zuspruch und 70 Prozent Ablehnung.