WAHLKREISPROGNOSE.DE I 17. APRIL 2020
Bei der Europawahl holten die Grünen ihr historisch bestes Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl. Mit 20,5 Prozent der Wählerstimmen deklassierten sie die SPD auf den dritten Rang. Die Grünen profitierten von massiven Zuläufen früherer GroKo-Wähler. Bis weit in den Nachgang der Europawahl konnten die Grünen ihre starken Werte halten, teils sogar verbessern. Im Juni des letzten Jahres stiegen die Grünen in der Trendprognose auf 25 Prozent und hatten Chancen auf 90 Direktmandate.
In der anhaltenden Corona-Krise sinken die grünen Zustimmungswerte rapide, die der Union stiegen bis zuletzt. Obwohl die Union sich in dieser Woche wieder verschlechtert, profitieren die Grünen davon nicht. Ihr Anteil an Direktmandaten ist auf eins geschrumpft. Die Union liegt in 227 Wahlkreisen voran. Für die SPD werden 61 Mehrheiten gemessen. Auf AfD und Linke entfallen je 5 Mehrheiten.
Entwicklung im Vergleich zur letzten Europawahl
Verglichen mit der letzten Europawahl würden Union und SPD in allen Regionen zulegen. Die Grünen verlieren deutlich. Dort wo die stärksten Abwanderungstendenzen für die Grünen zu beobachten sind, gewinnen Union, SPD und Linke überproportional hinzu. Das umfasst Hamburg und Berlin, aber auch einzelne Regionen in Niedersachsen und NRW. Der AfD-Tendenzen in Ost und West laufen gegenläufig. Das selbe trifft auf die Linke zu.
Trend für die Union: Zugewinne in Berlin und Sachsen
Die Unionsparteien liegen derzeit in jeder Region über ihrem letzten Europawahlergebnis. Die stärksten Zugewinne fährt die Union in Berlin, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern ein. Weniger stark gewinnt die Union in Nordrhein-Westfalen.
Trend für die SPD: Kaum Veränderungen im Süden
In allen Regionen liegt die SPD über ihrem letzten Euro-Ergebnis. Die SPD schwächelt besonders in Süddeutschland, im Osten der Republik, bis auf Brandenburg, und vor allen Dingen in Schleswig-Holstein. Deutlich gewinnen kann die SPD in Hamburg, Niedersachsen, in Teilen NRWs und in Rheinhessen-Pfalz.
Trend für die Grünen: Verluste in den Flächenländern und Großstädten
Die Grünen verlieren flächendeckend. Am stärksten verlieren die Grünen in Hamburg, Berlin, NRW und Niedersachsen. Eine Ausnahme bildet die Region Nordwürttemberg. Dort können die Grünen zulegen.
Trend für die AfD: Starkes Ost-West-Gefälle
Die AfD-Werte unterscheiden sich nach Ost und West. Im Osten kann die AfD stark zugewinnen. Im Westen verliert die AfD überwiegend. In Süddeutschland fallen die AfD-Verluste geringer aus.
Trend für die Linke: Im Westen geht’s hoch – im Osten runter
Umgekehrt läuft der Trend für die Linke: die Linke verliert in fast allen neuen Ländern seit der Europawahl. Thüringen und Berlin bilden Ausnahmen. Im Westteil der Republik gewinnt die Linke. Am stärksten in Hamburg.
Trend für die FDP: Zuwächse im Westen
Die FDP liegt in allen Regionen über ihrem Euroergebnis. Die stärksten Zugewinne verbuchen die Liberalen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein.
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