WAHLKREISPROGNOSE I 10. JANUAR 2024

Die neuesten Trendzahlen für Sachsen sehen einen Stimmungsumschwung zugunsten der CDU. Sie ist bei der Landtagswahl nun wieder stärkste Partei vor der AfD. Auf kommunaler Ebene dominiert indes die AfD.

Situation in den Wahlkreisen

Für die Landtagswahl im Herbst 2024 sind laut Gesetzgeber Neuzuschnitte einzelner Wahlkreise vorgesehen. So erhalten Leipzig und Dresden je einen weiteren Wahlkreis, während Mittelsachsen und Vogtlandkreis jeweils einen Distrikt verlieren. Diese Änderungen finden ab sofort Berücksichtigung im Wahlkreistrend.

Beim Rennen um die 60 Direktmandate ergeben sich sichtbare Veränderungen gegenüber November: die CDU-Mehrheiten vergrößern sich von 14 auf 30. Demgegenüber büßt die AfD 16 potenzielle Direktmandate ein und landet bei 26 Stück. Jeweils unverändert zwei Direktmandate erzielen Grüne bzw. Linke.

Stünde das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit eigenen Wahlkreisbewerbern auf dem Stimmzettel würde – anders als im November – keiner ein Direktmandat erringen. Vielerorts im Vorteil wäre – wie im neutralen Szenario – die CDU mit insgesamt 38 potenziellen Direktmandaten. Für die AfD ergeben sich 18 Direktmandate. Keine negativen Auswirkungen hätten demnach Grüne und Linke zu befürchten: sie halten jeweils zwei ihrer Vorsprünge.

Die vollständigen Erststimmentrends finden Sie bei Interaktiv.Wahlkreisprognose.de

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Überwiegend Rückhalt für Sachsens Staatsregierung

Die meisten Sachsen beurteilen die Leistung der amtierenden Staatsregierung positiv: 53 Prozent äußern sich zufrieden oder sehr zufrieden. 47 Prozent blicken skeptisch auf die Regierungsarbeit.

Desaströs sind die Werte mit Blick auf das Berliner Regierungshandeln. Ganze 85 Prozent aller Befragten in Sachsen stellen der Bundesregierung von SPD, Grünen und Liberalen ein negatives Zeugnis aus. Nur 15 Prozent zeigen sich zufrieden oder sehr zufrieden.

Koalitionspräferenzen

Von allen abgefragten Koalitionsoptionen rangiert Schwarz-Blau – wie bereits im November – ganz vorne. Insgesamt wünschen sich 24 Prozent (+1%) aller Wahlberechtigten eine entsprechende Zusammenarbeit von CDU und AfD. Neu auf den zweiten Platz rückt die Koalitionsoption AfD mit BSW vor: 15 Prozent (+4%) nennen sie als gewünschte Regierung. Mit jeweils geringeren Zustimmungsraten als zuvor folgen CDU/SPD (11%), CDU/Grüne/SPD (6%) und CDU/BSW (5%). Fünf Prozent bevorzugen eine Deutschlandkoalition.

Welche Partei kann die wichtigsten Probleme lösen?

Das Vertrauen in die allgemeine Sachkompetenz von CDU (+2%) und AfD (+3%) wächst im Vergleich zur November-Umfrage. So setzen jetzt 34 Prozent auf die CDU und 26 Prozent auf die AfD, wenn es danach geht, welche Partei am ehesten die gängigsten Probleme in Sachsen lösen kann. Abgeschlagen sind hier SPD (6%) und Grüne (5%). Auch BSW und Linke mit jeweils vier Prozent wird kaum zugetraut die wichtigsten Probleme in Sachsen zu lösen.

Wie sollen Sachsens Ministerien zukünftig besetzt werden?

Die vollständigen Auswertung sowie alle Kompetenzwerte finden Sie exklusiv im Feed von Interaktiv.Wahlkreisprognose.de

ANALYSE AUFRUFEN

Welche Partei soll die Landesregierung führen?

Der Wunsch nach CDU-geführter Staatsregierung beläuft sich aktuell auf 43 Prozent. Für die AfD als tonangebende Partei sprechen sich 32 Prozent aller Befragten aus. Gemessen an den Befragungsergebnissen im November gewinnt die AfD einen Punkt dazu, die CDU verliert zwei.

Direktwahl Ministerpräsident

Der Vorsprung von Michael Kretschmer (CDU) auf Jörg Urban (AfD) vergrößert sich gegenüber November. Könnten die Wahlberechtigten den Ministerpräsidenten direkt wählen, würden sich 56 Prozent (-1%) für Michael Kretschmer entscheiden. Jörg Urban verliert drei Zähler und kommt auf 23 Prozent.

Die AfD-Direktwahlanteile für Tino Chrupalla fallen mit 29 Prozent indes höher aus als die von Jörg Urban. In diesem Szenario hätte Chrupalla dennoch das Nachsehen: Michael Kretschmer würden trotzdem 56 Prozent als Ministerpräsidenten vorziehen.

Die vollständige Übersicht zur Politikerzufriedenheit finden Sie auf Interaktiv.Wahlkreisprognose.de

Sonntagsfrage zur Landtagswahl

Wären schon nächsten Sonntag Landtagswahlen dann würden 33,5 Prozent ihr Kreuz bei der CDU machen. Gemessen an der November-Erhebung entspricht das einem deutlichen Zuwachs von fünf Prozentpunkten und wieder Platz eins vor der AfD, die auf 32 Prozent kommt (-0,5%). Drittstärkste Partei ist die Linke mit 8,5 Prozent (+1%). Für die SPD werden sieben Prozent gemessen (-1,5%) und für die Grünen sechs Prozent (+0,5%). Sonstige Parteien kommen auf 13 Prozent.

ZUM WAHLKREISTREND

Auch mit BSW als weiteren Faktor wäre die CDU verbessert und stärkste Kraft. Sie käme dann auf 30,5 Prozent (+3%). Mit leichtem Abstand folgt die AfD und verschlechterten 28,5 Prozent (-2,5%). Rang drei geht an BSW, das sich von 14,5 auf 15,5 Prozent verbessern kann. Jeweils knapp den Landtagseinzug schaffen würden Linke (6%) sowie SPD und Grüne (je 5,5%).

Während des regulären Umfragezeitraums gab Hans-Georg Maaßen, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsschutzes, seine Kandidatur für die Werteunion bei der Landtagswahl in Sachsen bekannt. Daraufhin haben wir die Sonntagsfrage in unserem Fragebogen ergänzt, um diese Entwicklung zu berücksichtigen. Die daraus resultierenden Effekte auf die Sitzverteilung und den allgemeinen Wahltrend sind exklusiv auf Interaktiv.Wahlkreisprognose.de einsehbar.

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Sonntagsfrage Kommunalwahl

Die Sonntagsfrage zur Kommunalwahl sieht die AfD mit 31 Prozent an erster Stelle, gefolgt von CDU (25,5%) und BSW (12%). Jeweils einstellig sind Grüne (7,5%), SPD (6,5%) und Linke (6%). Sonstige Wählergruppen erreichen 8,5 Prozent.

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Information zur Datenerhebung:

Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 02.01. bis 09.01.2024 unter 970 wahlberechtigten Personen ab 18 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung.

Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels und per telefonischer Zufallsstichprobe. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.