WAHLKREISPROGNOSE.DE I 20. AUGUST 2023
Die CSU fällt auf den schlechtesten Wert seit Februar 2022. Zulegen können die Freien Wähler. Immer stärker auf dem zweiten Platz kann sich die AfD stabilisieren.
Situation in den Stimmkreisen
Unverändert 85 Stimmkreismehrheiten werden für die CSU gezählt. Die Grünen erreichen vier mögliche Direktmandate (-1). Zwei Vorteile erzielen die Freien Wähler (+1).
Koalitionspräferenzen: Schwarz-orange vorn
Die amtierende Staatsregierung aus CSU und Freien Wählern ist laut Datenlage das beliebteste Koalitionsbündnis – wird von 23 Prozent befürwortet. 17 Prozent sprechen sich für eine Zusammenarbeit von CSU und AfD aus. 13 Prozent nennen Schwarz-Rot und elf Prozent Schwarz-Grün. Eine Konstellation ohne CSU-Beteiligung und zwar mit Grünen, SPD, FDP und Freien Wählern wollen neun Prozent. Sieben Prozent setzen auf Schwarz-Gelb. Fünf Prozent wollen eine CSU-Alleinregierung.
Popularitätsindex
Als wir im November 2022 gefragt haben, wie zufrieden die Wahlberechtigten mit der Arbeit einzelner Politiker sind, wurde am häufigsten Innenminister Joachim Herrmann genannt. Herrmann liegt zwar immerhin noch auf Platz zwei, verliert jedoch elf Punkte an Zustimmung. Die Hälfte aller Befragten sind mit ihm zufrieden. Genau so viele sind inzwischen mit Hubert Aiwanger zufrieden, gewinnt elf Zähler dazu. Populärster Politiker ist Ministerpräsident Markus Söder, dessen Arbeit von 55 Prozent positiv beurteilt wird (+5%).
Jeweils Verluste ergeben sich für Ilse Aigner (-8%) und Klaus Holetschek (-6%). Neu im Ranking, gleichzeitig beliebtester SPD-Politiker, ist Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter bei 34 Prozent Zustimmung. Damit schneidet Reiter bei weitem besser ab als SPD-Spitzenkandidat Florian von Brunn, der 24 Prozent zufriedene Stimmen hinter sich vereinen kann. Von Brunns Werte sind dennoch höher als die der Spitzenkandidaten von Grünen (Hartmann), AfD (Böhm) und FDP (Hagen).
Direktwahlfrage Ministerpräsident
Könnten die Wahlberechtigten den Ministerpräsidenten per Direktwahl bestimmen, dann läge Amtsinhaber Markus Söder mit 43 Prozent voran – allerdings zwölf Punkte unter seinem Wert im Februar 2023. Hubert Aiwanger bleibt auf Rang zwei mit 14 Prozent Direktwahlanteil. Jeweils neun Prozent sprechen sich für Ludwig Hartmann und Martin Böhm aus. Florian von Brunn ist Schlusslicht mit sieben Prozent.
Gesamtstimmentrend
Freistaatweit verteidigt die CSU zwar den ersten Platz, gibt aber drei Zählerpunkte gegenüber Juli ab und landet bei 37 Prozent. Die AfD liegt bei verbesserten 18 Prozent (+1,5%). Jeweils zulegen können Freie Wähler (+3,5%) und SPD (+1%), bei denen 13,5 bzw. elf Prozent ihr Kreuz machen würden. Für die Grünen werden 12,5 Prozent gemessen (-1%). Unverändert drei Prozent erreicht die FDP.
Ausschlaggebend für Mehrheiten im Landtag sind nicht nur die Prozentanteile der Parteien, sondern vielmehr die Sitzverteilung – getragen durch die Arithmetik in den jeweiligen Regierungsbezirken. Die vollständige Analyse finden Sie exklusiv bei Interaktiv.Wahlkreisprognose.de
Information zur Datenerhebung:
Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 14.08. bis 19.08.2023 unter 1.892 wahlberechtigten Personen ab 18 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung im Land Bayern.
Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.