WAHLKREISPROGNOSE I 20. JUNI 2025

Während die CDU in der Parteienpräferenz vor der SPD liegt, genießt Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) einen enormen Popularitätsvorsprung. Ihn würden bei einer Direktwahl mehr Stimmberechtigte im Amt bestätigen, als zwei seiner Herausforderer zusammen vereinen.

Sachurteile: SPD-Defizite bei Wirtschaft und Sicherheit

Die CDU wird von den Wählern als die kompetenteste Partei in den Bereichen Wirtschaft (35%) und Kriminalitätsbekämpfung (25%) wahrgenommen. Gleichzeitig hat die SPD in diesen Bereichen erhebliche Defizite. Nur 13 bzw. 12 Prozent der Befragten halten die SPD für kompetent bei Wirtschaft bzw. Kriminalitätsbekämpfung.

Weitere Kompetenzwerte aufrufen

Der Wahltrend: CDU klar vor SPD, Ampel ohne Mehrheit

Wäre am kommenden Sonntag Landtagswahl, käme die CDU auf 28 Prozent und wäre damit stärkste Kraft, gefolgt von der SPD mit 24,5 Prozent. Gemessen an der letzten Befragung vor anderthalb Jahren gibt die SPD 1,5 Punkte ab, während die CDU einen Zähler zugewinnt.

CDU dominiert die Wahlkreise

Die Stärke der CDU in der Parteienpräferenz spiegelt sich direkt in der Prognose für die 52 Direktmandate wider. Unsere Analyse zeigt eine klare Tendenz, nach der die CDU mit 41 Wahlkreisen die deutliche Mehrheit aller Direktmandate erringen würde. Die SPD käme demnach auf nur 10 Erststimmenvorteile.

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Die AfD würde mit 18 Prozent drittstärkste Kraft nach Zweitstimmenpräferenz werden, wäre – jedoch was Direktmandate angeht – nirgendwo erfolgreich. Anders bei den Grünen, sie würden einen einzigen Wahlkreis für sich entscheiden. Im Landtag vertreten wären die Grünen mit 10,5 Prozent (+2), der Wert der sich aus der gegenwärtigen Wahlabsicht zur Zweitstimme ergibt. Den Sprung in den Landtag schaffen würden wohl auch die Linken, sie kommen auf 5,5 Prozent. Dagegen würden die Freien Wähler mit 4 Prozent, das BSW (3%) und die FDP mit nur noch 2 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

ZUM WAHLKREISTREND

Wären die gegenwärtigen Befragungsergebnisse das tatsächliche Wahlresultat, könnte die amtierende Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP nicht weiter regieren. Rechnerisch möglich wäre lediglich eine Große Koalition, wobei die SPD nach 30 Jahren das Ministerpräsidenten-Amt an die CDU abgeben müsste.

Direktwahlfrage: Enormer „Schweitzer-Bonus“

Ein Wechselwunsch in der Staatskanzlei lässt sich zumindest im repräsentativen Sinne nicht belegen, stellt man die Frage nach dem bevorzugten Regierungschef. Könnten die Stimmberechtigten per Direktwahl über das Ministerpräsidenten-Amt entscheiden, würden 37 Prozent ihr Kreuz bei Amtsinhaber Alexander Schweitzer setzen. Die beiden Herausforderer von CDU, Gordon Schnieder und AfD, Jan Bollinger, kommen auf jeweils 14 Prozent.

MINISTERPRÄSIDENTEN-TREND NACH WAHLKREIS AUFRUFEN

Zum Vergleich: mit Blick auf das Bundeskanzleramt setzen die meisten Befragten in Rheinland-Pfalz klar auf den christdemokratischen Amtsinhaber Friedrich Merz. Ihn würden zu 31 Prozent aller Befragten gegenüber SPD-Vizekanzler Lars Klingbeil (20%) oder AfD-Oppositionschefin Alice Weidel (16%) vorziehen.

Wählerströme seit der Bundestagswahl

Die SPD kann drei von vier Wählern, die bei der letzten Bundestagswahl für sie stimmten, bei einer aktuellen Landtagswahl halten. Wie die Wanderungsanalyse zwischen dem Wahlverhalten der letzten Bundestagswahl und der gegenwärtigen Landtagswahl-Präferenz zeigt, weist die SPD mit 75 Prozent die stärkste Wählerbindung auf und profitiert zusätzlich überproportional von Abwanderungen anderer Parteien – sie erhält 13 Prozent der CDU-Wähler, 6 Prozent von der AfD und 12 Prozent von der FDP. Die CDU hält 65 Prozent ihrer Bundestagswähler, verliert aber nennenswert an die SPD. AfD und Grüne zeigen ähnliche Wählerbindungen (67% bzw. 66%), wobei beide Parteien jeweils acht Prozent an die SPD und 15 Prozent in das Nichtwähler-Lager verlieren. Schwächer schneiden FDP (32% Bindung) und Linke (53% Bindung) ab, die überdurchschnittliche Anteile an SPD und Nichtwähler verlieren. Eine aktuelle Landtagswahl würde mit knapp über 70 Prozent Wahlbeteiligung deutlich niedriger ausfallen als die letzte Bundestagswahl, zu der mehr als 80 Prozent aller Wahlberechtigten in Rheinland-Pfalz gingen.

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MEHR DAZU

Die repräsentativen Befragungsergebnisse erfolgte im Zeitraum vom 06.06.2025 bis 19.06.2025. Dabei beläuft sich die durchschnittliche Fehlerquote auf plus/minus 3,1 Prozentpunkte. Um die Stimmung in allen Bevölkerungsschichten bestmöglich abzubilden, wurde eine Kombination mehrerer Umfragemethoden eingesetzt. Die per geschlossenem Online-Panel interviewten Umfrageteilnehmer wurden zuvor über digitale und analoge Quellen, einschließlich Telefon und Face-to-Face-Interaktionen, rekrutiert. Die vorliegenden Rohdaten aller vollständig beantworteten Interviews (insgesamt n=1.400) wurden, dort wo nötig, nach soziodemografischen Kriterien gewichtet. Die Gewichtung erfolgte so, dass sie der Bevölkerungsrealität nach Informationen des fortlaufenden Zensus entspricht.