WAHLKREISPROGNOSE I 18. JANUAR 2025

Gegenüber der letzten Befragung steigt der Anteil festentschlossener Stimmberechtigter deutlich an. Derzeit sind 40 Prozent (+6) sicher, welchem Wahlvorschlag sie ihre Stimme geben wollen. Weitere 21 Prozent (+1) planen sicher zur Wahl zu gehen, schwanken aber noch zwischen verschiedenen Parteien. Die Gruppe der Wähler mit moderater Wahlbeteiligungsbereitschaft und unsicherer Parteipräferenz sinkt auf 16 Prozent (-5). Auch der Nichtwähleranteil ist leicht rückläufig und verringert sich von 25 Prozent auf 23 Prozent.

Welches sind die wahlentscheidenden Themen?

Bei der Frage nach den persönlich wichtigsten Themen für die Stimmberechtigten zeigen sich im Vergleich zur letzten Erhebung nur geringe Veränderungen. An erster Stelle stehen weiterhin „Zukunftsfähigkeit und staatliche Investitionen“ (17 Prozent) sowie „Lebenshaltungskosten und Preise“ (14 Prozent). Jeweils zehn Prozent der Befragten nennen „Kriminalitätsbekämpfung und Innere Sicherheit“ sowie „Gesundheits- und Alterssicherung“ als zentrale Themen.

Für neun Prozent ist „Zuwanderung“ besonders wichtig. Einen Bedeutungszuwachs verzeichnen die Themen „Soziale Sicherheit“, „Friedenssicherung und Äußere Sicherheit“ sowie „Politische Spannungen und Zustand der Gesellschaft“. „Steuern und Abgaben“ sowie „Klimaschutz“ werden jeweils von fünf Prozent der Befragten genannt. Die „Wirtschaftslage und Wohlstand“ spielt für vier Prozent eine entscheidende Rolle.

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Welche Partei überzeugt?

Bei “Zukunftsfähigkeit und staatlichen Investitionen” genießt die SPD das höchste Vertrauen und führt mit einem Vorsprung von drei Prozentpunkten. Laut Befragten hat die AfD bei den Themen „Lebenshaltungskosten und Preise“ (+7) sowie „Kriminalitätsbekämpfung und Innere Sicherheit“ (+4) die höchste wahrgenommene Kompetenz, gemessen an ihrem Vorsprung gegenüber anderen Parteien. CDU/CSU führt bei “Gesundheits- und Alterssicherung” (+2), “Steuern und Abgaben” (+9) sowie “Wirtschaftslage und Wohlstand” (+16). Beim Thema “Klimaschutz” liegen die Grünen mit großem Vorsprung (+37) an der Spitze. In den Bereichen “Friedenssicherung und Äußere Sicherheit” sowie “Politische Spannungen und Zustand der Gesellschaft” ist die Verteilung knapper, wobei die CDU/CSU und die AfD leichte Vorteile erzielen.

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Die präsentierten Trendergebnisse für knapp 13.000 Microräume wurden mithilfe eines sozialgeographischen Modellansatzes erstellt. Die aus der repräsentativen Befragung resultierenden Präferenzen wurden mit den soziodemografischen Merkmalen der Teilnehmer in Zusammenhang gebracht und zusätzlich mit kleinräumig georeferenzierten Datenpunkten verknüpft.

Wie die Modellrechnung der Kanzlertrends nach rund 13.000 Microräumen zeigt, verfügt Alice Weidel in über 5000 Räumen das höchste Potenzial. Weidel punktet häufig in kleineren Gebietskörperschaften, davon flächendeckend in den Neuen Bundesländern. Robert Habeck generiert viele Vorsprünge in urbanen Räumen, zusätzlich vielerorts in Schleswig-Holstein.

Merz und Scholz gewinnen im Zweierduell gleichmäßig

Könnten die Befragten bei der fiktiven Kanzlerfrage zwischen Friedrich Merz und Olaf Scholz entscheiden, würden beide um drei Punkte auf jeweils 30 Prozent zulegen. Beide liegen damit wie schon zuvor gleichauf. Allenfalls Boris Pistorius hätte wie schon vor Wochen einen deutlicheren Vorsprung gegenüber Friedrich Merz: wäre Pistorius statt Scholz SPD-Kanzlerkandidat würden den amtierenden Verteidigungsminister 36 Prozent gegenüber Merz (21%) vorziehen. Kein anderer Kandidat würde – zumindest im Zweierduell – gegen Friedrich Merz bestehen: Alice Weidel unterläge mit 21 zu 29 Prozent. Noch stärker würde Merz (38%) gegen Robert Habeck (28%) abschneiden. Alice Weidel liegt außerdem gegen Olaf Scholz (27 zu 21) zurück, nicht aber gegen Sahra Wagenknecht. Hier würden 28 Prozent auf Weidel und 21 Prozent auf Wagenknecht setzen.

Auch, wenn die Kanzlerfrage unter Einbeziehung von fünf Bewerbern beantwortet wird, generiert Alice Weidel einen Vorsprung mit 22 Prozent. Knapp dahinter folgen Friedrich Merz und Olaf Scholz mit jeweils 19 Prozent. Robert Habeck kommt auf 18 Prozent. Sahra Wagenknecht erreicht sechs Prozent. Gemäß den letzten Werten gewinnt Weidel vier Punkte hinzu. Olaf Scholz und Robert Habeck gewinnen jeweils einen Punkt. Friedrich Merz bleibt unverändert und Sahra Wagenknecht verliert auf sechs Prozent.

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Die repräsentativen Befragungsergebnisse erfolgte im Zeitraum vom 13. Januar bis 16. Januar 2025. Dabei beläuft sich die durchschnittliche Fehlerquote auf plus/minus 3,1 Prozentpunkte. Um die Stimmung in allen Bevölkerungsschichten bestmöglich abzubilden, wurde eine Kombination mehrerer Umfragemethoden eingesetzt. Die per geschlossenem Online-Panel interviewten Umfrageteilnehmer wurden zuvor über digitale und analoge Quellen, einschließlich Telefon und Face-to-Face-Interaktionen, rekrutiert. Die vorliegenden Rohdaten aller vollständig beantworteten Interviews (insgesamt n=2.000) wurden, dort wo nötig, nach soziodemografischen Kriterien gewichtet. Die Gewichtung erfolgte so, dass sie der Bevölkerungsrealität nach Informationen des fortlaufenden Zensus entspricht.

Die präsentierten Trendergebnisse für die 299 Wahlkreise wurden mithilfe eines sozialgeographischen Modellansatzes erstellt. Die aus der repräsentativen Befragung resultierenden Präferenzen wurden mit den soziodemografischen Merkmalen der Teilnehmer in Zusammenhang gebracht und mit rund 13.000 kleinräumig georeferenzierten Datenpunkten verknüpft.