WAHLKREISPROGNOSE I 22. NOVEMBER 2024
Zum Start des Bundestagswahlkampfs sind CDU/CSU mehr als doppelt so stark wie die SPD. Die AfD ist zweitplatziert. Abgeschlagen auf dem dritten Platz landet die SPD.
Sieben Prozent glauben an Scholz-Wiederwahl
Die überdeutliche Mehrheit aller Stimmberechtigten geht davon aus, dass Friedrich Merz (65%) nächster Bundeskanzler wird. Ein Fünftel hält Alice Weidel für am chancenreichsten. An die Wiederwahl von Amtsinhaber Olaf Scholz glauben lediglich sieben Prozent. Damit rangiert er gleichauf mit Vizekanzler Robert Habeck, den ebenfalls sieben Prozent als kommenden Kanzler sehen.
Wäre Boris Pistorius für die SPD ins Rennen gegangen, hätten ihm 43 Prozent eine aussichtsreiche Gewinnchance attestiert. Die Befragten wären zu 38 Prozent von einem Kanzler Friedrich Merz ausgegangen.
Sonntagsfrage nach verschiedenen Szenarien
Nach neutraler Abfrage zur Wahlabsicht bei der Zweitstimme kommen die Unionsparteien bundesweit auf 34 Prozent. Wären schon nächsten Sonntag Bundestagswahlen, würden 18,5 Prozent für die AfD stimmen. Die SPD kommt auf 15 Prozent, gefolgt von den Grünen (11%) und dem BSW (5%). Die FDP steht bei vier Prozent. Jeweils 2,5 Prozent entfallen auf die Linke und die Freien Wähler.
Die mit Abstand meisten Direktmandate erreichen CDU/CSU (244) vor der AfD (43). Insgesamt sechs Wahlkreise tendieren zur SPD, fünf weitere zu den Grünen, und ein Vorsprung entfällt auf die Linke.
Darüber hinaus wurden ebenfalls Momentaufnahmen erhoben, bei denen die Parteipräferenz unter gleichzeitiger Nennung aller naheliegenden Spitzenkandidaten abgefragt wurde. Mit Erwähnung von Kanzlerkandidat Friedrich Merz wollen 31 Prozent ihr Kreuz bei CDU/CSU setzen. Alice Weidels AfD und die SPD mit Olaf Scholz lägen dann Kopf an Kopf (18 zu 17,5 Prozent), vor den Habeck-Grünen (12%). Deutlich stärker als in der neutralen Abfrage ist das BSW von Sahra Wagenknecht (10%). In diesem Szenario wären Unions-Bewerber in 236 der Wahlkreise erfolgreich, die AfD in 47 und die SPD in zehn. Die Grünen erhielten fünf Vorsprünge, die Linke einen.
Ein weiteres Szenario, das den Interviewteilnehmenden zur Abstimmung vorgestellt wurde, bezieht sich auf Boris Pistorius als SPD-Kanzlerkandidat. Wäre er im Rennen, würden 27,5 Prozent SPD wählen – gleichauf mit der Merz-Union (27,5%). Die AfD mit Alice Weidel folgt hier mit 17 Prozent, vor Robert Habeck und den Grünen (10,5%). Sahra Wagenknecht und das BSW würden 5,5 Prozent erzielen.
Mit Boris Pistorius als SPD-Bewerber würden die meisten Direktmandate dennoch an CDU/CSU gehen, wenngleich der Abstand wesentlich geringer ausfiele als in den anderen Konstellationen (134 zu 119).
Information zur Datenerhebung:
Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 14.11. bis 20.11.2024 unter 2.000 wahlberechtigten Personen ab 18 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung.
Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.