WAHLKREISPROGNOSE I 24. JUNI 2024
Nach aktuellen Trends zur Landtagswahl erhält die AfD mehr Zulauf als zuletzt. Die SPD verliert in der Wählergunst stark an Rückhalt und wäre knapp hinter BSW und CDU.
Situation in den Wahlkreisen
In 35 der 44 Landtagswahlkreise rangiert die AfD an erster Stelle. Gegenüber April entspricht das einem Zuwachs von zwei potenziellen Direktmandaten. Rückläufige Tendenzen ergeben sich bei der SPD: nur noch vier Direktmandate (-6) werden gezählt. Jeweils auf zwei Erststimmenmehrheiten kommen CDU und BSW. BVB/Freie Wähler gewinnt ein Direktmandat.
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Direktwahl des Ministerpräsidenten
Trotz Einbußen setzt die relative Mehrheit von 32 Prozent (-4%) weiterhin auf Dietmar Woidke als Ministerpräsidenten. Von den Woidke-Verlusten profitieren die anderen Kandidaten nicht: Hans-Christoph Berndt wollen unverändert 24 Prozent als Ministerpräsidenten. Weit dahinter folgt Jan Redmann, den elf Prozent (+1%) aller Brandenburger direkt als Ministerpräsidenten wählen würden. Ein Drittel will keinen der genannten.
Auf die Frage, welcher Partei am ehesten vertraut wird, die wichtigsten Probleme in Brandenburg zu lösen, setzt sich die AfD ab. Sie wird von 24 Prozent aller Befragten genannt (+4%). Wesentliche Kompetenzgewinne kann außerdem die CDU verbuchen: ihr Anteil wächst von zehn auf 15 Prozent. Die SPD verliert stark an Vertrauen: nur noch 13 Prozent (-9%) attestieren ihr die wichtigsten Probleme in Brandenburg zu lösen. Ähnlich viele Wahlberechtigte nennen BSW, dessen Anteil von neun auf zwölf Prozent steigt.
Sonntagsfrage
Wenn bereits nächsten Sonntag Landtagswahlen wären, hätte die AfD – wie schon im April – beste Chancen, die stimmenstärkste Partei zu werden. Aktuell liegt sie bei 29 Prozent Zustimmung und gewinnt zwei Prozentpunkte hinzu, wodurch sich der Abstand zur Konkurrenz vergrößert. Noch im April behauptete sich die SPD klar auf dem zweiten Platz mit 21 Prozent Zustimmung.
Nach aktuellem Stand droht der SPD jedoch ein erheblicher Verlust: Sie fällt auf 16 Prozent (-5%) und rutscht damit auf den vierten Platz ab.
Das Rennen um Platz zwei ist nach diesem Trendbild mehr als offen: Das Bündnis Sahra Wagenknecht verbessert sich enorm auf 17 Prozent (+7,5%) und liegt damit knapp vor der CDU, die sich auf 16,5 Prozent (+1,5%) steigert.
Knapp über der Mandatshürde befinden sich BVB/Freie Wähler, die unverändert 5,5 Prozent der Stimmen erhalten. Einzugsgefährdet sind indes die Grünen, die mit fünf Prozent (-2%) nicht mehr sicher im Landtag wären. Die Linke wäre mit aktuell 3,5 Prozent (-2%) nicht mehr mit Abgeordneten im Landtag vertreten.
Information zur Datenerhebung:
Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 15.06. bis 23.06.2024 unter 1.000 wahlberechtigten Personen ab 16 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung.
Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels und per telefonischer Zufallsstichprobe. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.