WAHLKREISPROGNOSE I 20. MAI 2024

Im aktuellen Bundestrend gewinnen die Unionsparteien dazu, während Verluste sich für die SPD ergeben. Bei der Kanzlerpräferenz zeigt sich, dass Boris Pistorius der einzige Politiker ist, über den mehr Deutsche sagen, er könne das Amt des Bundeskanzlers besser ausüben als Olaf Scholz. Auch Markus Söder erhält ein leicht positives Saldo.

Mediennutzung

Auf die Frage, bei welchen größeren Medien sich Wahlberechtigte häufig über aktuelle Geschehnisse informieren, punkten die beiden öffentlich-rechtlichen Kanäle ARD (61 Prozent) und ZDF (58 Prozent). Mit weitem Abstand als drittstärkste Nutzungsmedien folgen RTL (34 Prozent) und regionale Tageszeitungen (34 Prozent). Auch soziale Netzwerke gelten für ein Viertel aller Befragten als häufig genutzte Quelle, um sich über aktuelle Geschehnisse zu informieren.

Die entsprechenden Umfragedaten – unter dem Gesichtspunkt aktueller Parteipräferenzen aufgeschlüsselt – ergeben mit Ausnahme von AfD-Wählern überall Vorsprünge zugunsten der ARD. Selbst unter AfD-Wählern belegen ARD und ZDF die vordersten Plätze als meistgenutzte Medien, wenngleich die Werte geringer ausfallen als bei den anderen Parteianhängern. Gleichwohl nennen AfD-Präferenten soziale Netzwerke als häufigste Informationsquelle.

Die detaillierte Analyse zum Mediennutzungsverhalten – nach einzelnen Parteianhängern aufgeschlüsselt – finden Sie exklusiv bei interaktiv.Wahlkreisprognose.de.

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Arbeit der Bundesregierung

Die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung bleibt weiterhin auf Rekordniveau: 71 Prozent aller Wahlberechtigten äußern sich eher oder sehr unzufrieden über die Regierungsarbeit. Bis auf gegenwärtige SPD-Präferenten überwiegen unter allen Parteianhängern die kritischen gegenüber den positiven Bewertungen. Auch Personen, die bei der Bundestagswahl 2021 für eine der drei Ampel-Parteien votierten, zeigen sich mehrheitlich unzufrieden: am meisten unzufrieden (79 Prozent) sind damalige FDP-Wähler (zufrieden: 21 Prozent).

K-Frage

Bei der Kanzlerpräferenz kann sich Friedrich Merz über Zuwächse gegenüber März freuen – zumindest wenn der direkte Duellant Olaf Scholz heißt. Könnten die Deutschen den Kanzler per Direktwahl bestimmen, dann würden 31 Prozent auf Friedrich Merz (+5 Prozent) und weiterhin 26 Prozent auf Olaf Scholz setzen.

Im erweiterten Personenszenario hingegen lässt sich kein Merz-Plus beobachten: mit unverändert 18 Prozent verteidigt Friedrich Merz immerhin den ersten Platz. Einbußen verzeichnet Olaf Scholz, den 14 Prozent bei einer Direktwahl zum Kanzler wählen würden. Alice Weidel klettert um zwei Punkte auf 13 Prozent. Rückgänge verzeichnen Sahra Wagenknecht (-3 Prozent) und Annalena Baerbock (-1 Prozent). Beide können mit jeweils neun Prozent der Stimmen rechnen.

Wer kann es besser als Scholz?

Die Wahlberechtigten wurden außerdem gefragt, inwieweit bestimmte Politiker den Job als Bundeskanzler besser, schlechter oder genauso gut wie der derzeitige Amtsinhaber Olaf Scholz machen würden. Aus den Beurteilungen über die zehn Personen wird bei allen bezweifelt, dass sie das Amt besser ausüben würden.

Im Negativbereich befinden sich Friedrich Merz und Hendrik Wüst, bei denen das Verhältnis von „besser“ und „schlechter“ auf jeweils minus acht Prozent ausfällt. Auch überwiegen die skeptischen Meinungen bei Lars Klingbeil (-13 Prozent), Sahra Wagenknecht (-14 Prozent) und Christian Lindner (-22 Prozent). Noch kritischer gesehen werden Robert Habeck (-24 Prozent) und Annalena Baerbock (-28 Prozent). Alice Weidel bildet das Schlusslicht mit einem negativen Saldo von minus 29 Prozent. 16 Prozent der Befragten halten sie für besser, 45 Prozent für schlechter als Olaf Scholz geeignet.

Vergleicht man das Saldo zwischen den Werten von „besser“ und „schlechter“, heben sich jedoch zwei Personen von den anderen sichtbar ab: Über ein positives Saldo (+2 Prozent) verfügt beispielsweise Markus Söder, bei dem 27 Prozent aller Befragten der Meinung sind, er würde den Kanzlerjob besser als Olaf Scholz ausüben (schlechter: 25 Prozent).

Auf den besten Indexwert kommt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, bei dem die zuversichtlichen Meinungen (besser: 28 Prozent) gegenüber den skeptischen Meinungen (schlechter: 17 Prozent) mit elf Punkten am stärksten überwiegen.

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Sonntagsfrage

Wären nächsten Sonntag Bundestagswahlen, können CDU/CSU mit 31 Prozent aller gültigen Zweitstimmen rechnen. Gegenüber März ist das ein Zuwachs von zwei Prozentpunkten.

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Um drei Zähler abwärts geht es für die SPD: sie bleibt mit jetzt 16,5 Prozent zweitstärkste Kraft. Unverändert 15 Prozent wollen für die AfD votieren. 13,5 Prozent äußern eine Wahlabsicht für die Grünen. Jeweils sechs Prozent entfallen auf BSW und FDP. Drei Prozent erreicht die Linke. Sonstige Parteien kommen auf neun Prozent.

Situation bei den Direktmandaten

Bei der Verteilung von Direktmandaten liegen CDU/CSU mit 246 Gewinnen (+34) voran. Jeweils 23 Vorteile werden zugunsten von SPD (-20) und AfD (-13) gezählt. Die Grünen haben Chancen auf sechs Direktmandate (-1). Unverändert ein Direktmandat verteidigt die Linke.

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Information zur Datenerhebung:

Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 13.05. bis 19.05.2024 unter 2.500 wahlberechtigten Personen ab 18 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung.

Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.