WAHLKREISPROGNOSE.DE I 09. JANUAR 2023
Nachdem die Zeichen bisher auf Patt standen, deuten sich nun erstmals Bewegungen an. Die Hauptstadt-CDU kann sich von Grünen und SPD absetzen. Obwohl die SPD laut den neusten Zahlen in keiner Konstellation den Senat anführen könnte, liegt Franziska Giffey bei der Direktwahlfrage weiterhin vorn.
Welche Partei wird von der Wahlwiederholung profitieren?
Nach Ansicht der meisten Wahlberechtigten (28%) wird die CDU bei der anstehenden Berlin-Wahl am meisten profitieren. Über die Grünen sagen das 17 und über die SPD 14 Prozent.
Wer wird‘s?
38 Prozent (+1%) erwarten, dass Franziska Giffey auch nach der Wahl Regierende Bürgermeisterin bleiben wird. Immer mehr Wahlberechtigte (+6%) vermuten hier Kai Wegner. Unverändert 16 Prozent sehen Bettina Jarasch als kommende Senatschefin.
Situation bei den Direktmandaten
Nach 23 Vorteilen im Dezember werden nun 32 potenzielle CDU-Direktmandate gemessen. Unverändert 24 Wahlkreise tendieren zu den Grünen. Die SPD büßt deutlich ein und kommt nur noch auf 13 Vorsprünge. In sechs Wahlkreisen führen die Linken. Auf drei Mehrheiten kann die AfD hoffen.
Wer soll den Senat führen?
Die relative Mehrheit von 25 Prozent spricht sich für einen CDU-geführten Senat aus. Gegenüber Dezember entspricht das klaren Zuwächsen (+5%). 23 Prozent nennen die SPD (-1%). 16 Prozent setzen auf die Grünen (-5%).
Direktwahlfrage
Als Regierende Bürgermeisterin würden 25 Prozent Franziska Giffey direkt wählen – ein Punkt weniger als im Dezember. Kai Wegner ist zweitplatziert mit 17 Prozent (+1%) vor Bettina Jarasch (14%) und Klaus Lederer (9%).
Popularitätsindex
Die Liste der 15 bekanntesten Politiker:innen wird weiterhin von Franziska Giffey angeführt: 35 Prozent der Befragten sind mit ihrer Arbeit zufrieden (-2%). Kultursenator Klaus Lederer folgt auf dem zweiten Platz mit 31 Prozent positiven Urteilen (-1%). CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner erreicht 29 Prozent (-1%), während Arbeitssenatorin Katja Kipping von 26 Prozent (-2%) der Befragten unterstützt wird. Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch beurteilen 24 Prozent (-2%) positiv, gefolgt von FDP-Spitzenkandidat Sebastian Czaja (23%). Wohnbausenator Andreas Geisel gewinnt drei Punkte hinzu und kommt auf 21 Prozent Zustimmung. Bei 21 Prozent landen außerdem SPD-Fraktionschef Raed Saleh und Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel. Mit den Bezirksbürgermeisterinnen Clara Herrmann (Friedrichshain-Kreuzberg) und Stefanie Remlinger (Mitte) sind 18 Prozent zufrieden, gefolgt von AFD-Spitzenkandidatin Kristin Brinker (17%). Jeweils 16 Prozent sind mit Kristina Bauch und Ulrike Gote zufrieden. Susanne Mertens kommt auf 15 Prozent.
Welche Partei kann die wichtigsten Probleme lösen?
Wenn es um die Bewältigung der wichtigsten Probleme in Berlin geht, gewinnt die CDU ordentlich an Rückhalt. Demnach trauen 24 Prozent (+8%) der CDU Problemlösungskompetenz zu. Die SPD kommt auf verbesserte 21 Prozent (+2%) und die Grünen erreichen 17 Prozent (-1%).
Kompetenzindex
Im Kompetenzindex, bei dem die Parteiwerte von allen 13 Kompetenzbereichen gemittelt werden, teilen sich CDU und Grüne mit 19 Prozent den ersten Rang. Die SPD folgt mit 17 Prozent.
Die CDU punktet im Bereich Kriminalitätsbekämpfung (30%) und führt zudem beim Thema Migration/Integration (20%). In der Schulpolitik wird CDU (17%), SPD (17%) und Grünen (15%) ähnlich stark vertraut. Beim Einsatz für bezahlbares Wohnen genießen Linke (19%) und SPD (18%) die meiste Kompetenz. Den Grünen traut man am ehesten zu, für den Ausbau von Fahrradwegen (42%) zu sorgen.
BVV-Trend
Im aktuellen Trend zu den zwölf Bezirksverordnetenversammlungen erobert die CDU sechs Distrikte. Bei den Grünen trifft das in drei und bei der SPD in zwei Fällen zu. In einem Bezirk liegen die Linken vorn.
AGH-Trend in den Bezirken
Die CDU kommt auf sechs relative Bezirksmehrheiten. Drei Bezirke sind grün, zwei rot und einer Links.
Sonntagsfrage zur Abgeordnetenhauswahl
Stärkste Kraft ist nach jüngstem Stimmungsbild die CDU mit 22,5 Prozent – 2,5 Punkte mehr als im Dezember.
Information zur Datenerhebung:
Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 06.01. bis 09.01.2023 unter 1.100 wahlberechtigten Personen ab 16 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung in Berlin. Für den BVV-Trend wurden alle Interviews von Personen ab 16 Jahren und für den AGH-Trend alle Interviews von Personen ab 18 Jahren berücksichtigt.
Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.
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