WAHLKREISPROGNOSE.DE I 14. DEZEMBER 2022
Das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU, Grünen und SPD geht in die Verlängerung. Gegenüber November holen alle drei auf – die Grünen leicht mehr.
Welchen Rückhalt haben die Bezirksbürgermeister/-innen?
Umfassende Profile zu den zwölf Bezirksbürgermeistern konnten durch zusätzliche Stichproben in den Bezirken eingekreist werden. Innerhalb des eigenen Bezirks genießen die Bürgermeister Sören Benn (Pankow), Martin Hikel (Neukölln) und Oliver Igel (Treptow-Köpenick) den meisten Rückhalt. Die größte Unzufriedenheit ergibt sich bei Jörn Oltmann (Tempelhof-Schöneberg) und Stefanie Remlinger (Mitte).
Welche Partei wird von der Wahlwiederholung profitieren?
An dem Eindruck, dass die CDU am ehesten profitiert, hat sich nichts geändert. Wie im Vormonat gehen 26 Prozent aller Wahlberechtigten davon aus. Immer weniger vermuten das bei der SPD (13%), etwas mehr als zuvor bei den Grünen (15%). Jeweils 13 Prozent erwarten, dass die Wahlwiederholung keiner Partei nutzt bzw. mehr Stimmberechtigte zuhause bleiben.
Wer wird‘s?
Obwohl immer weniger an SPD-Vorteile bei der Wahl glauben, gilt Franziska Giffey weiterhin als die chancenreichste. Insgesamt tippen 37 Prozent (-2%), dass Giffey auch nach der Wiederholung regierende bleibt. Einen Wechsel zu Kai Wegner vermuten 18 Prozent – fünf Punkte weniger als im November. Damit dass Bettina Jarasch Regierende Bürgermeisterin wird, rechnen 16 Prozent (+3%).
Situation bei den Direktmandaten
Wie schon im November kommt die CDU auf 23 Direktmandate. Etwas mehr (24) werden für die Grünen gezählt. Die SPD liegt bei verbesserten 21 Vorteilen (+5). Jeweils Einbußen fahren Linke (-7) und AfD (-1) ein.
Wer soll den Senat führen?
24 Prozent der Befragten setzen auf einen SPD-geführten Senat. Drei Prozentpunkte weniger als davor. Um zwei Punkte zulegen können die Grünen, die mit 21 Prozent knapp stärker abschneiden als die CDU (20%). Die CDU gibt in dieser Frage sieben Punkte ab.
Direktwahlfrage
Im direkten Vergleich vergrößert Franziska Giffey ihren Vorsprung gegenüber Kai Wegner und Bettina Jarasch – ohne eigenes Zutun. Denn Giffey würden – wie im November – 26 Prozent aller Wahlberechtigten direkt wählen. Den zweiten Platz teilen sich Kai Wegner und Bettina Jarasch mit jeweils 16 Prozent. Wegner gibt fünf Punkte ab, während Jarasch vier Zähler zulegt. Klaus Lederer folgt unweit mit 14 Prozent (+1%).
Direktwahlfrage nach Bezirken
In zehn von zwölf Bezirken erreicht Franziska Giffey die relative Mehrheit bei der Direktwahlfrage. Kai Wegner und Bettina Jarasch erobern jeweils einen Bezirk.
Kaum Unterschiede machen sich in den beiden Stadthälften bemerkbar. Im Westen performt Giffey etwas besser (27%) als im Osten (25%). Im Westteil belegt Wegner Platz zwei vor Jarasch (16%) und Lederer (12%). In den östlichen Wohnregionen kommen alle drei Giffey-Kontrahenten auf 15 Prozent.
Welche Partei kann die wichtigsten Probleme lösen?
Deutliche Veränderungen gegenüber dem Vormonat ergeben sich bei der Frage nach Problemlösungskompetenz. Hier sagen nur noch 19 Prozent (-6%), dass die SPD mit den wichtigsten Problemen Berlins zurecht komme. Deutlich an Profil gewinnen konnten seitdem die Grünen (+4%), die auf 18 Prozent kommen. Rückläufige Kompetenzwerte haben CDU (-3%), Linke (-4%) und die AfD (-2%). Die FDP gewinnt hinzu (+2%).
Popularitätsindex
BVV-Trend
Im aktuellen Trend zu den zwölf Bezirksverordnetenversammlungen kommen die Grünen auf sechs Vorteile (+1). Zwei Bezirke tendieren zur SPD, drei weitere zur CDU und einer zu den Linken.
AGH-Trend in den Bezirken
Mit relativer grünen Mehrheit belegt sind fünf Bezirke. In vier Bezirken führt die CDU. Zwei Bezirke gehen zur SPD und einer zur Linken.
Sonntagsfrage zur Abgeordnetenhauswahl
Bei den berlinweiten Zweitstimmen kommen die Grünen auf 20,5 Prozent (+2%).
Jeweils 20 Prozent werden für CDU (+1,5%) und SPD (+1,5%) gemessen. Die Linke gibt zwei Punkte ab und landet bei 12,5 Prozent. Ebenfalls verschlechtert sind AfD (11%) und FDP (5%). Sonstige Parteien kommen zusammen auf elf Prozent.
Von den sonstigen Parteien bleibt die Tierschutzpartei am größten und aktuell bei vier Prozent.
Information zur Datenerhebung:
Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 11.11. und 13.11.2022 unter 1.456 wahlberechtigten Personen ab 16 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung in Berlin. Für den BVV-Trend wurden alle Interviews von Personen ab 16 Jahren und für den AGH-Trend alle Interviews von Personen ab 18 Jahren berücksichtigt.
Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.
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