WAHLKREISPROGNOSE.DE I 29. OKTOBER 2022

Die neuesten Trendzahlen legen ein dichtes Rennen zwischen Grünen, SPD und CDU nahe. Knapp die Hälfte aller Befragten plädieren für eine Teilwiederholung der Berlin-Wahl.

Soll die Berlin-Wahl komplett oder nur teilweise wiederholt werden?

Am Superwahltag vor mehr als einem Jahr kam es in zahlreichen Wahlbezirken zu Unregelmäßigkeiten. Im Raum steht, ob die Wahlen zum Abgeordnetenhaus sowie den Bezirksverordnetenversammlungen komplett wiederholt werden müssen.

36 Prozent der Wahlberechtigten sprechen sich für die vollständige Wiederholung der Abstimmung aus. Die relative Mehrheit von 48 Prozent setzt auf eine Wiederholung in von Unregelmäßigkeiten betroffenen Distrikten.

Situation bei den Direktmandaten

Die CDU erobert – wie bereits Mitte Oktober – die meisten Wahlkreisvorteile. Insgesamt tendieren 25 Wahlkreise zur CDU – eins weniger als zuvor. Weiterhin 22 potenzielle Direktmandate werden für die Grünen gezählt. Die SPD kann fünf Mehrheiten zugewinnen und erreicht 18 Direktmandate. Acht Vorteile (-3) messen sich für die Linke und fünf (-1) für die AfD.

Den vollständigen Erststimmentrend für Ihren Abgeordnetenhauswahlkreis finden Sie bei Interaktiv.Wahlkreisprognose.de

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Wer soll den Senat führen?

Jeweils 26 Prozent der Befragten wollen einen CDU- bzw. SPD-geführten Senat. Im Vergleich zur letzten Erhebung gewinnen beide Parteien zwei bzw. drei Punkte hinzu. Verbessert in dieser Frage sind außerdem die Grünen, deren Anteil auf 20 Prozent (+2%) ansteigt.

Direktwahlfrage

23 Prozent (+2%) würden Franziska Giffey wählen, könnte man den Chefsessel des Berliner Senats per Direktwahl bestimmen. Zuwächse verbucht außerdem Kai Wegner, den 17 Prozent (+3%) direkt als regierenden Bürgermeister wählen würden. Bettina Jarasch folgt mit 13 Prozent (+1%) knapp vor Klaus Lederer (12% | -3%).

Welche Partei kann die wichtigsten Probleme lösen?

25 Prozent der Befragten trauen der SPD am ehesten zu die wichtigsten Probleme in Berlin zu lösen – sechs Punkte mehr als im Mai. Die CDU kommt in dieser Frage auf 20 Prozent (+8%). 13 Prozent (-4%) attestieren den Grünen die höchste Lösungskompetenz. Etwas niedriger schneiden AfD (10%), Linke (10%) und FDP (2%) ab. 20 Prozent trauen keiner Partei Kompetenz zu – dieser Wert halbiert sich gegenüber Frühjahr.

Kompetenzindex

Im Kompetenzindex, bei dem die Parteiwerte von allen zwölf Kompetenzbereichen gemittelt werden, liegen die Grünen mit durchschnittlich 19 Prozent vor SPD (18%), CDU (16%) und Linken (11%). Danach folgen AfD (8%) und FDP (4%).

Die vollständige Liste finden Sie exklusiv im Feed von Interaktiv.Wahlkreisprognose.de.

Wie werden verschiedene Koalitionsmodelle bewertet?

Alle abgefragten Koalitionsmodelle erhalten überwiegend negative Urteile. Die höchste Zustimmung erfährt das amtierende Bündnis mit 42 Prozent. Eine Mitte-Links-Regierung unter grüner Führung begrüßen 33 Prozent. Ähnlich hoch ist der Anteil für eine CDU-geführte Deutschland-Koalition (32%). Dahinter rangiert eine SPD-geführte Deutschland-Koalition (29%) vor Jamaika mit CDU an der Spitze (27%) und der Ampel (25%). Eine Jamaika-Koalition unter grüner Riege erhält 23 Prozent Zustimmung. Ganz hinten: die Bahamas-Option mit 22 Prozent positiven Urteilen.

Wie Parteien und Senat bewertet werden, finden Sie exklusiv bei Interaktiv.Wahlkreisprognose.de

Popularitätsindex

Die Top 15-Liste der bekanntesten Politiker:innen sortiert sich gegenüber August neu. An erster Stelle bleibt Franziska Giffey, deren Ansehen jedoch um sechs Punkte auf 37 Prozent Zustimmung zurückgeht. Wirtschaftssenator Stephan Schwarz liegt auf Platz zwei (29%), büßt jedoch auch stark ein (-9%). Klaus Lederer rangiert auf Platz drei mit 28 Prozent Zustimmung (-1%). Arbeitssenatorin Katja Kipping verliert sieben Punkte und landet bei 26 Prozent Zustimmung. CDU-Chef Kai Wegner steht bei verbesserten 25 Prozent. Im Mittelfeld liegen Bettina Jarasch (19%), Kristin Brinker (17%) und Sebastian Czaja (16%). Mit Ulrike Gote sind 13 Prozent zufrieden (-1%). Neu in die Liste steigen ein: CDU-General Stefan Evers (13%) vor Grünen-Chefin Susanne Mertens (12%). Ebenfalls neu dabei sind die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg Clara Herrmann und SPD-Fraktionschef Raed Saleh (jeweils 12% Zustimmung). Den letzten Platz belegt Wohnbausenator Andreas Geisel, der satte 20 Punkte abstürzt und nur noch zehn Prozent Zustimmung erreicht.

BVV-Trend

Im aktuellen Trend zu den zwölf Bezirksverordnetenversammlungen kommen die Grünen auf fünf Vorteile. Drei Bezirke tendieren zur SPD, zwei weitere zur CDU und jeweils einer zu AfD bzw. Linken.

MEHR DETAILS ZUM BVV-TREND

AGH-Trend in den Bezirken

Die Grünen liegen nach Zweitstimmentrend in fünf der zwölf Bezirke vorn. In drei Bezirken wird eine relative Mehrheit zugunsten der CDU gemessen. Für die SPD messen sich zwei Vorsprünge. Jeweils eine Bezirksmehrheit generieren Linke bzw. AfD.

ZUM AGH-TREND NACH BEZIRKEN

Sonntagsfrage zur Abgeordnetenhauswahl

Die neueste Momentaufnahme ergibt keinen klaren Favorit auf Rang eins. Geringfügig am stärksten sind aktuell die Grünen, die nach Zweitstimmen auf 19,5 Prozent (+0,5%) kommen.

Zum Wahlkreistrend

Die CDU gibt zwei Punkte ab und erreicht 19 Prozent. Damit liegt sie gleichauf mit der SPD, die sich um einen Punkt verbessert. Leichte Zuwächse entfallen auf die Linke, deren Anteil 14,5 Prozent umfasst. Zwölf Prozent (-1%) erreicht die AfD. Bei fünf Prozent wird die FDP taxiert. Sonstige Parteien klettern auf elf Prozent (+1%).

Die detaillierten Trends aus den einzelnen Bezirken und der Überblick zur potenziellen Sitzverteilung im Abgeordnetenhaus finden Sie bei Interaktiv.wahlkreisprognose.de.

Information zur Datenerhebung:

Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 27.10. und 29.10.2022 unter 1.311 wahlberechtigten Personen ab 16 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung in Berlin. Für den BVV-Trend wurden alle Interviews von Personen ab 16 Jahren und für den AGH-Trend alle Interviews von Personen ab 18 Jahren berücksichtigt.

Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.

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