WAHLKREISPROGNOSE.DE I 23. OKTOBER 2022
Nach aktuellem Stimmungsbild verzeichnen Grüne, CDU und FDP Verluste. Hinzugewinnen können AfD und SPD. Die deutliche Mehrheit will Kretschmann bis zum Ende der Wahlperiode im Amt sehen.
Situation bei den Direktmandaten
Die Grünen haben Chancen auf 43 Direktmandate – drei mehr als im August. Für die CDU werden 23 Vorteile gemessen – fünf weniger als zuletzt. Unverändert zwei Wahlkreise tendieren nach Erststimmentrend zur SPD. In zwei Wahlkreisen liegt die AfD vorn.
Bei den Zweitstimmen fallen die Grünen Vorsprünge noch deutlicher aus. Insgesamt landen die Grünen in 48 Wahlkreisen auf Platz eins. Die CDU ergattert 18 Wahlkreisvorteile. Drei Wahlkreise tendieren zur AfD.
Welche Partei kann die wichtigsten Probleme im Land lösen?
31 Prozent aller Befragten attestieren den Grünen die höchste Lösungskompetenz – vier Punkte weniger als im März. Aber dennoch überzeugen die Grünen mehr als CDU (21%) und SPD (13%).
Wesentlich enger liegen die Parteien beieinander, wenn es um Energieversorgung und der Bekämpfung von Preissteigerungen geht.
Beim Thema Energieversorgung halten 22 Prozent aller Befragten die Grünen für am fähigsten. Ähnlich stark überzeugen CDU (21%) und SPD (21%). 15 Prozent äußern das über die AfD.
21 Prozent bescheinigen am ehesten der SPD steigende Preise einzudämmen. Fast genauso viele äußern das über die Grünen (20%). 18 bzw. 15 Prozent halten CDU bzw. AfD für kompetent.
Mehrheit will Kretschmann bis 2026
Auf die Frage, ob Winfried Kretschmann sein Amt bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2026 ausüben oder vorzeitig abtreten soll ist die Tendenz eindeutig. 46 Prozent der Wahlberechtigten wollen, dass Kretschmann die komplette Amtsperiode ausführt. Weniger als Eindrittel (31%) sind für einen vorzeitigen Rücktritt. Zwölf Prozent würden es begrüßen, wenn Kretschmann beim nächsten mal erneut antritt.
Unter den Befragten wird zwar ein vorläufiger Rückzug des Ministerpräsidenten abgelehnt, dennoch haben 53 Prozent Verständnis – würde er sein Amt vorzeitig aufgeben. 33 Prozent hätten kein Verständnis für einen solchen Schritt.
Welcher Grüne kann Ministerpräsident?
Im Fokus dieser Erhebung stand außerdem, wem die Wahlberechtigten prinzipiell das Ministerpräsidenten-Amt zutrauen. Von allen abgefragten Personen sticht einer besonders hervor.
Sonntagsfrage
Die Grünen bleiben trotz Rückgangs (-3%) stärkste Kraft im Land (27,5%). Danach folgt die CDU mit 22 Prozent (-2%). Jeweils zulegen können AfD (+4%) und SPD (+2%). Beide Parteien liegen fast gleichauf (16 zu 15%). Verschlechterte acht Prozent erreicht die FDP. Zulegen können Freie Wähler (4%) und Linke (3%).
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Information zur Datenerhebung:
Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 16.10. bis 22.10.2022 unter 1.014 wahlberechtigten Personen ab 16 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung im Land Baden-Württemberg.
Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.