WAHLKREISPROGNOSE.DE I 16. AUGUST 2022

Schon bei der Landtagswahl in rund dreieinhalb Jahren soll das neue Wahlrecht angewandt werden. Wie die Analyse zeigt begünstigt dies die CDU bei den Direktmandaten. Das Ziel Abgeordnetenmandate zu verringern, scheint geglückt.

Das bisherige Wahlsystem, bei denen Wahlberechtigte nur eine Stimme vergeben können, soll Geschichte sein. Zukünftig werden auf dem Wahlzettel zwei Spalten sein: eine für die Vergabe der Erststimme, die andere für die Zweitstimme. Damit sorgt der Gesetzgeber für eine Angleichung an das System wie bei Bundestagswahlen.

Einziger Unterschied: das Wahlrecht wird auch für Personen unter 16 Jahren vergeben.

Wie die Analyse zeigt bedingt die Reform wesentliche Auswirkungen für die Direktmandate in den Landtagswahlkreisen. Nach bisherigem Wahlrecht würden die Grünen 53 Erstmandate gewinnen. Die CDU käme auf 16 Mehrheiten. Die SPD auf eine.

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Im Falle des neuen Wahlrechts, hätten die Grünen nur noch 40 Vorteile nach Erststimmen pro Wahlkreis. Aus 28 Wahlkreisen – damit deutlich im Vorteil – würden CDU-Bewerber:innen direkt in den Stuttgarter Landtag ziehen. Die SPD käme immerhin auf zwei Direktmandate – anstatt einem wie beim bisherigen Wahlsystem.

Landtag würde sich verkleinern

Anders als befürchtet, würde die Reform bei Berücksichtigung der aktuellen Stimmungslage, zur deutlichen Verkleinerung des Landtags sorgen. In der laufenden Legislaturperiode umfasst der Landtag 154 Sitze. Die Soll-Größe von 120 Mandaten wird durch Überhang- und Ausgleichsmandate wesentlich überschritten. Mit Blick auf die aktuelle Stimmungslage würde der Landtag 152 Sitze umfassen. Doch mit dem Erst- und Zweitstimmensystem würde der Landtag die Soll-Größe von 120 Sitzen erreichen.

Sonntagsfrage

Bei den Zweitstimmen kommen die Grünen derzeit auf 30,5 Prozent – unverändert im Vergleich zum Vormonatswert.

Zum Wahlkreistrend

Die CDU kommt auf 24 Prozent (+3,5%). Gefolgt von der SPD mit 13 Prozent (-1%). Leicht zulegen kann die AfD mit zwölf Prozent (+1%). Für die FDP werden zehn Prozent gemessen (-3%). Die Freien Wähler kommen auf drei Prozent. Nur noch 2,5 Prozent werden für die Linke gezählt.

Die detaillierten Trends aus den einzelnen Regionen und der Überblick zur potenziellen Sitzverteilung im Landtag finden Sie bei Interaktiv.wahlkreisprognose.de.

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Information zur Datenerhebung:

Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 08.08. bis 15.08.2022 unter 1.300 wahlberechtigten Personen ab 16 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung im Land Baden-Württemberg.

Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.