WAHLKREISPROGNOSE I 6. JULI 2022

Im regulären Bundestrend bleibt die Union vor SPD und Grünen. Bei der hypothetischen Sonntagsfrage mit Scholz, Merz und dem Spitzenduo Baerbock/Habeck wäre die SPD klar vorn.

Aktueller WK-Debattenmonitor

Die bundespolitische Stimmung zeigt sich häufig volatil und ist geprägt von öffentlich Debatten.

Wir wollen bei unserem Bundestrend zukünftig genauer messen, inwieweit politische und gesellschaftliche Themen oder auch Berichte über Skandale und Kontroversen direkten Einfluss auf Umfragewerte von Parteien haben. Häufig erleben wir Debatten, bei denen sich manch politische:r Beobachter:in die Frage stellt, weshalb eine Partei steigt oder sinkt?!

Mithilfe unseres Trendmodells wollen wir diese Prozesse verstehbarer und transparenter machen.

Hierzu stellen wir vor jeder Feldeinheit redaktionell eine Fülle von Themen zusammen, die häufig in den Nachrichten und öffentlichen Kanälen trenden. Wenn innerhalb des Befragungszeitraums neue Themen aufploppen, werden diese automatisiert in unseren Interviewfragebogen editiert, die sodann in der telefonischen und online erhobenen Befragung Einklang finden.

Im WK.Debattenmonitor werden dabei zwei Ebenen beleuchtet.

1. Welche Partei laut Befragten die jeweilige Debatte am meisten prägt.
2. Inwieweit die Parteien laut Befragten ein gutes oder schlechtes Bild in den jeweiligen Debatten abgeben.

Welche Partei prägt die aktuellen Debatten am meisten?

Für den Index wurden anhand elf verschiedener Debatten untersucht, welche Partei laut Meinung der Befragten am meisten das jeweilige Feld prägen. Ende Juni führten hier die Grünen mit 26 Prozent vor Union und SPD (jeweils 21%).

Aktuell ist ein Umschwung erkennbar. Demnach mittelt sich der SPD-Wert auf 31 Prozent (+12%). Die Grünen erreichen 21 Prozent (-5%) und die Union 19 Prozent (-2%).

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Popularitätsindex: Habeck büßt ein

Im aktuellen Popularitätsindex der 18 wichtigsten Politpersönlichkeiten kommt Robert Habeck auf 59 Prozent Zustimmung – sechs Punkte weniger als zuvor. Olaf Scholz erreicht 58 Prozent (-1%) Zufriedenheit. Hubertus Heil und Annalena Baerbock kommen auf jeweils 57 Prozent. SPD-Chef Lars Klingbeil verbessert sich um einen Punkt auf 53 Prozent. Unverändert 51 Prozent sind mit Cem Özdemir zufrieden. Karl Lauterbach verliert deutlich an Zustimmung (-5%) und erreicht 49 Prozent. Einen guten Satz nach oben (+10%) macht Finanzminister Christian Lindner mit 48 Prozent Zustimmung. Markus Söder klettert von 43 auf 47 Prozent zufriedener Stimmen. Neu dabei ist Entwicklungshilfeministerin Svenja Schulze über die sich 42 Prozent zustimmend äußern. Justizminister Marco Buschmann gibt fünf Punkte ab und erzielt 39 Prozent Zustimmung. Parteikollege Volker Wissing wiederum macht im gleichen Zeitraum fünf Punkte gut und landet bei 38 Prozent Zufriedenheit. Ebenfalls 38 Prozent sind mit der Arbeit von Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) zufrieden. Friedrich Merz erreicht 37 Prozent Zustimmung (+1%). Neu in der Liste ist Anton Hofreiter von den Grünen mit 34 Prozent Zufriedenheit. Janine Wissler (Linke) macht an Boden gut und wird von 27 Prozent der Befragten positiv beurteilt. Die beiden AfD-Chefs Alice Weidel (20%) und Tino Chrupalla (19%) bilden das Schlusslicht.

Situation in den Wahlkreisen

In der regulären Analyse zu den Direktmandatsgewinnen kommt die Union auf 145 Vorteile (+1). Für die SPD messen sich 94 Direktmandate – vier weniger als zuletzt. Die Grünen holen auf und landen bei 45 potenziellen Gewinnen (+8). Die AfD erreicht 14 Mehrheiten (-4) und die Linke ein mögliches Direktmandat (-1).

Die vollständigen Erststimmentrends finden Sie bei Interaktiv.Wahlkreisprognose.de

THEMA: Sonntagsfrage Bundestagswahl & Stimmungsbilder I Werte in Prozent
ZEITRAUM: 05.07. bis 06.07.2022 METHODE: Befragung via Online-Panel
GRUNDGESAMTHEIT/BEFRAGTE: n=1.700 unter wahlberechtigten Bürger:innen ab 18 Jahren in Deutschland I stat. Fehler ∅+/-3,1%

Reguläre Sonntagsfrage

In der aktuellen Sonntagsfrage erreicht die Union unverändert 25 Prozent der Zweitstimmen. Jeweils 22 Prozent werden für Grüne und SPD ermittelt, wobei die Grünen einen Punkt dazu gewinnen und die SPD unverändert bleibt. Die AfD verliert zwei Punkt und kommt auf zehn Prozent. Für die FDP messen sich acht Prozent (+1%). Unverändert vier Prozent werden für die Linken gezählt.

ZUM WAHLKREISTREND

In unserem aktuellem Trend haben wir vier Szenario-Abfragen zur Sonntagsfrage eingebaut. Neben der klassischen Sonntagsfrage wurde die Bundestagswahlpräferenz explizit an hypothetische Spitzenkandidaten gekoppelt. Dabei lag der Fokus auf vier mögliche Unions-Spitzenkandidaten, von denen nur einer gegen die SPD mit Olaf Scholz sowie den Grünen mit Annalena Baerbock/Robert Habeck punkten kann.

SPD mit Scholz und Grüne mit dem Duo Baerbock/Habeck lägen vor der Union

Angenommen die SPD würde abermals mit Spitzenkandidat Olaf Scholz, die Grünen mit ihrem Duo Annalena Baerbock/Robert Habeck und die Union mit Friedrich Merz – neben den bisherigen Kandidaten des letzten Bundestagswahlkampfs bei FDP, AfD und Linken – zur Wahl stehen. Dann würden 28 Prozent ihr Kreuz bei der SPD machen. Die Grünen lägen bei 23 Prozent vor der Union mit 21 Prozent. Die AfD könnte nach diesem Szenario mit zehn Prozent rechnen. Die FDP käme mit sechs Prozent der Fünf-Prozent-Hürde gefährlich nah, während die Linken wie im regulären Sonntagstrend auf vier Prozent kommt.

Direktmandate im Merz-Szenario

Die SPD hätte bei einer Merz-Kandidatur Chancen auf 159 Direktmandate gegenüber 80 bei der Union und 42 bei den Grünen. Die AfD käme auf 17 Vorteile und die Linke auf einen.

Im Feed von WK.Interaktiv lesen Sie, welche Auswirkungen eine Söder-Kandidatur auf die AfD-Direktmandate hätte. Außerdem stellen wir dort ausführlich vor, wie sich Direktmandate und Wahlpräferenz bei hypothetischen Unions-Kandidaturen von Markus Söder, Hendrik Wüst, Daniel Günther und Friedrich Merz auswirken.

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