WAHLKREISPROGNOSE I 26. JUNI 2022
Im aktuellen Bundestrend gewinnen Union und Grüne leicht dazu. Die SPD stagniert. Bei der Popularität überholt Vizekanzler Habeck Bundespräsident Steinmeier. Im WK.Debattenmonitor liegen die Grünen vorn.
Situation in den Wahlkreisen
Unverändert 144 Wahlkreise tendieren nach Erststimmen zu CDU/CSU. Die SPD verbessert ihre potenziellen Direktmandate von 94 auf 98 Stück. Ebenfalls mit Zuwächsen können die Grünen rechnen, deren Anteil von 33 auf 37 Mehrheiten ansteigt. Für die AfD messen sich 18 Mehrheiten (-6). Die Linke wäre laut gegenwärtiger Analyse in zwei Bundestagswahlkreisen (-2) erfolgreich.
Die vollständigen Erststimmentrends finden Sie bei Interaktiv.Wahlkreisprognose.de
Die bundespolitische Stimmung zeigt sich häufig volatil und ist geprägt von öffentlich Debatten.
Wir wollen bei unserem Bundestrend zukünftig genauer messen, inwieweit politische und gesellschaftliche Themen oder auch Berichte über Skandale und Kontroversen direkten Einfluss auf Umfragewerte von Parteien haben. Häufig erleben wir Debatten, bei denen sich manch politische:r Beobachter:in die Frage stellt, weshalb eine Partei steigt oder sinkt?!
Mithilfe unseres Trendmodells wollen wir diese Prozesse verstehbarer und transparenter machen.
Hierzu stellen wir vor jeder Feldeinheit redaktionell eine Fülle von Themen zusammen, die häufig in den Nachrichten und öffentlichen Kanälen trenden. Wenn innerhalb des Befragungszeitraums neue Themen aufploppen, werden diese automatisiert in unseren Interviewfragebogen editiert, die sodann in der telefonischen und online erhobenen Befragung Einklang finden.
Im WK.Debattenmonitor werden dabei zwei Ebenen beleuchtet.
1. Welche Partei laut Befragten die jeweilige Debatte am meisten prägt.
2. Inwieweit die Parteien laut Befragten ein gutes oder schlechtes Bild in den jeweiligen Debatten abgeben.
Welche Partei prägt die aktuellen Debatten am meisten?
Für den Index wurden anhand zwölf verschiedener Debatten untersucht, welche Partei laut Meinung der Befragten am meisten das jeweilige Feld prägen. Auffällig ist, dass die Grünen (26%) nach repräsentativem Bild durchschnittlich die öffentliche Debatte am meisten dominieren. Für SPD und Unionsparteien ergibt sich jeweils ein Mittelwert von 21 Prozent. Bei der FDP beläuft sich dieser Wert auf zehn Prozent. AfD (8%) und Linke (4%) schneiden derweil schwächer ab.
Szenario K-Frage mit Scholz und Merz
Bei der hypothetischen Direktwahlfrage des Kanzlers kommt Olaf Scholz wie in der letzten Befragung auf 46 Prozent. Friedrich Merz erreicht 15 Prozent (-1%).
Szenario K-Frage mit Scholz, Habeck und Merz
Könnten die Bundesbürger:innen den Kanzler direkt wählen würden sich 40 Prozent für Olaf Scholz entscheiden – zwei Punkte mehr als zuvor. Robert Habeck erreicht 31 Prozent (+4%) und Friedrich Merz würden weiterhin 13 Prozent unterstützen.
Popularitätsindex: Habeck überholt Steinmeier – und Scholz Baerbock
Im Popularitätsindex liegt Robert Habeck (Grüne) mit 65 Prozent (+4%) Zustimmung auf Platz eins. Damit liegt der Vizekanzler erstmals vor Frank Walter Steinmeier, der 63 Prozent positive Stimmen auf sich vereint, fünf Punkte weniger als zu Beginn des Monats.
Neu auf Rang drei folgt Olaf Scholz, der sich von 53 auf 59 Prozent verbessern kann. Unverändert 57 Prozent aller Befragten sind mit der Arbeit von Annalena Baerbock zufrieden. Karl Lauterbach (54%) legt wie Lars Klingbeil (52%) um einen Punkt. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir rückt außerdem nach oben – mit einem Anteil von 51 Prozent (+4%) zufriedener Stimmen. Daniel Günther, weiterhin beliebtester CDU-Politiker in der Liste, gibt einen Punkt ab und erreicht 48 Prozent Zustimmung. Wieder in den Top 18 ist Innenministerin Nancy Faeser, deren Arbeit 45 Prozent aller Wahlberechtigten goutieren. Neu dabei ist Justizminister Marco Buschmann (44%), der knapp vor Markus Söder (43% Zustimmung) liegt.
Deutlich an Rückhalt verliert Finanzminister Christian Lindner mit dem 38 Prozent (-8%) zufrieden sind. Jeweils an Zustimmung verlieren außerdem Friedrich Merz (36%) und Agnes Strack Zimmermann (35%). Verkehrsminister Volker Wissing wird von den Befragten erstmals in die Liste der 18 wichtigsten Politiker gewählt – bei einem Zufriedenheitswert von 33 Prozent.
Neu in der Liste ist die frisch gewählte Linken-Parteivorsitzende, deren Arbeit 24 Prozent gut finden. Ebenfalls neu eingestiegen ist AfD-Chef Tino Chrupalla (21% Zustimmung). Verteidigungsministerin Christine Lambrecht macht neun Punkte gut und erreicht 20 Prozent positive Meinungen. Schlusslicht ist Alice Weidel bei 19 Prozent Zustimmung.
THEMA: Sonntagsfrage Bundestagswahl & Stimmungsbilder I Werte in Prozent
ZEITRAUM: 23.06. bis 26.06.2022 METHODE: Befragung via Online-Panel
GRUNDGESAMTHEIT/BEFRAGTE: n=2.430 unter wahlberechtigten Bürger:innen ab 18 Jahren in Deutschland I stat. Fehler ∅+/-3,1%
Sonntagsfrage
Die bundesweite Wahlpräferenz sieht die Unionsparteien derzeit bei 25 Prozent – ein Punkt mehr als zuletzt. Unverändert 22 Prozent erzielt die SPD, während die Grünen auf 21 Prozent (+1%) kommen. Für die AfD ergeben sich zwölf Prozent (-1%) und für die FDP sieben Prozent (unverändert). Die Linke gibt zwei Zähler ab und landet bei vier Prozent.