WAHLKREISPROGNOSE I 8. JUNI 2022

Im aktuellen Bundestrend verlieren Unionsparteien und Grüne deutlich an Zuspruch. Die SPD erholt sich. AfD und Linke erzielen die besten Werte seit der letzten Bundestagswahl.

Situation in den Wahlkreisen

Bei den 299 Direktmandaten bleiben Bewerber:innen der Union wie vorherige Woche in den meisten Wahlkreisen in Führung, wenngleich sich Einbußen ergeben. Demnach tendieren 144 Wahlkreise (-24) zur CDU/CSU. Die SPD kommt auf 94 potenzielle Mehrheiten – 32 mehr als letzte Woche. Deutlich abwärts geht es für die Grünen (-24), die in 33 Wahlkreisen vorn stehen. Für die AfD werden 24 Mehrheiten gemessen – ein Plus von 13 gegenüber der letzten Analyse. Die Linke erreicht vier Mehrheiten (+3).

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Szenario K-Frage mit Scholz und Merz

Beim Vergleich Scholz versus Merz, liegt der Amtsinhaber in Führung. Olaf Scholz kommt auf 46 Prozent (+1%) und Friedrich Merz auf 16 Prozent (-2%).

Szenario K-Frage mit Scholz, Habeck und Merz

Könnten die Bundesbürger:innen den Kanzler direkt wählen würden sich 38 Prozent für Olaf Scholz entscheiden – drei Punkte mehr als zuvor. Robert Habeck erreicht 27 Prozent (-2%) und Friedrich Merz würden 13 Prozent (-1%) unterstützen.

AfD in prekären Milieugebieten stärkste Kraft – Grüne in Gebietskörperschaften mit Überschuss an progressiv-Intellektuellen Personen vorn

Die Grünen sind in solchen Regionen der Republik stärkste Partei, in denen überdurchschnittlich viele Personen aus dem progressiv-Intellektuellen Establishment leben. Dort führt die Partei mit 29,5 Prozent aller Zweitstimmen. Im Vergleich zur letzten Bundestagswahl gewinnen die Grünen hier 6,6 Prozentpunkte dazu. Gleichermaßen verliert die FDP in diesem Milieuraum überdurchschnittlich (-5,8%) und kommt nur noch auf acht Prozent. Auch die SPD lässt hier 5,2 Punkte federn und erreicht nur noch 16 Prozent. Weitestgehend stabil halten sich die Unionsparteien mit 24,5 Prozent (+0,5%).

In Gebietskörperschaften mit überdurchschnittlicher Anzahl prekärer Haushalte liegt die AfD klar vorn. Mit einem Anteil von 29,5 Prozent der Zweitstimmen könnte die Partei um 6,2 Punkte seit der letzten Bundestagswahl zulegen. Die SPD erreicht mit 24 Prozent Platz zwei und würde in etwa ihren Wert der letzten Bundestagswahl halten. Für die Unionsparteien ergeben sich in diesem Milieu überdeutliche Verluste (-2,6%). Wieder zweistellige Zustimmung erreicht die Linke mit 11,5 Prozent.

MEHR DETAILWERTE NACH MILIEUKATEGORIEN

Grüne bei Jungwähler:innen und SPD bei über 60 jährigen vorn

Ein Blick auf die Sonntagsfrage nach verschiedenen Alterskohorten zeigt eindeutige Unterschiede – vor allen Dingen zwischen Jung und Alt. Wähler:innen unter 25 Jahren würden zu 29 Prozent die Grünen präferieren. Im Vergleich zur letzten Wahl entspricht das Zugewinnen. Mit Zuwächsen könnten auch die Unionsparteien rechnen, die fast fünf Punkte bei Jungwähler:innen aufholen. Verluste müssen FDP (14%) und SPD (12%) hinnehmen. Zulegen könnte die Linke.

Bei Wähler:innen über 60 Jahren würden die Unionsparteien laut aktueller Befragung an Zuspruch gegenüber der letzten Bundestagswahl einbüßen. Hier würden 28 Prozent die Unionsparteien wählen. Die SPD wäre hier mit 31 Prozent – wie schon bei der letzten Wahl – stärkste Kraft. Die Grünen könnten ihren Wert mehr als verdoppeln und liegen jetzt bei 19 Prozent. Geringen Zuspruch erhalten FDP und Linke, während sich die AfD stabil hält.

ZU DEN VOLLSTÄNDIGEN DETAILWERTEN NACH ALTERSGRUPPEN

THEMA: Sonntagsfrage Bundestagswahl & Stimmungsbilder I Werte in Prozent
ZEITRAUM: 07.06. bis 08.06.2022 METHODE: Befragung via Online-Panel
GRUNDGESAMTHEIT/BEFRAGTE: n=1.603 unter wahlberechtigten Bürger:innen ab 18 Jahren in Deutschland I stat. Fehler ∅+/-3,1%

ZUM WAHLKREISTREND

Die Unionsparteien wären laut jüngstem Stimmungsbild erneut stärkste Kraft, verlieren gegenüber der Vorwoche jedoch drei Punkte und erreichen 24 Prozent. Die SPD legt um vier Zähler zu und kommt auf 22 Prozent. Deutlich abwärts geht es für die Grünen, die nach 25,5 Prozent letzte Woche jetzt auf 20 Prozent der Zweitstimmen rutschen. Deutlich zulegen kann die AfD, die ihren Anteil von 9 auf 13 Prozent steigert. Für die FDP ergeben sich sieben Prozent (-1%). Die Linke klettert von vier auf sechs Prozent.

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