WAHLKREISPROGNOSE.DE I 25. MAI 2022
Wäre am nächsten Sonntag Abgeordnetenhauswahlen würden fast die Hälfte der Wahlberechtigten Zuhause bleiben. Das aktuelle Stimmungsbild sieht die Grünen klar an erster Stelle, während die CDU vor der SPD läge.
Situation bei den Direktmandaten
Bewerber:innen der Grünen haben aktuell Chance auf 40 Direktmandate. Im Vergleich zur Abgeordnetenhauswahl von September macht das einen Zugewinn von 16 Vorteilen. Die CDU erreicht 22 mögliche Mehrheiten (+1). Nur noch 14 aller Wahlkreise tendieren zur SPD – elf weniger als bei der Wahl. Die AfD kommt unverändert auf zwei Vorteile, während die Linke alle sechs Mehrheiten aus dem September einbüßen würde.
Popularitätsindex
Die meisten Berlin-Politiker:innen sind entweder unbekannt oder erhalten überwiegend schlechte Werte. Den höchsten Zustimmungswert mit 41 Prozent generiert die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, wobei eine knappe Mehrheit von 43 Prozent ihre Arbeit negativ beurteilt. Auf Platz zwei kommt der parteilose Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (36%) – vor Vize-Bürgermeisterin Bettina Jarasch (33%) und Kultursenator Klaus Lederer (31%). 31 Prozent sind mit der Arbeit von Bausenator Andreas Geisel zufrieden. Innensenatorin Iris Spranger erreicht 26 Prozent Zustimmung. Jeweils 24 Prozent Zufriedenheit erzielen CDU-Chef Kai Wegner und Sozialsenatorin Katja Kipping. Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse kommt genau wie Finanzsenator Daniel Wesener auf 23 Prozent Zustimmung. 21 Prozent bewerten die Arbeit von FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja positiv. Gesundheitssenatorin Ulrike Gohte (19%) reiht sich nachfolgend genau wie Justizsenatorin Lena Kneck (16%) und AfD-Chefin Kristin Brinker (9%) ein.
Mehrheit für Grün-geführten Senat
Auf die Frage, welche Partei den Senat anführen soll, deutet sich Wechselstimmung an. 30 Prozent sprechen sich für einen Grün-geführten Senat aus. 28 Prozent plädieren hier für die SPD und 25 Prozent für die CDU.
Direktwahlfrage: Giffey hauchdünn vor Jarasch
Bei der Frage, wen die Berliner:innen bei einer Direktwahl des Regierenden unterstützen würden liegt Amtsinhaberin Franziska Giffey (SPD) bei 26 Prozent. Bürgermeisterin Bettina Jarasch (Grüne) erreicht 25 Prozent. CDU-Landeschef Kai Wegner würden 21 Prozent bei einer Direktwahl unterstützen. 15 Prozent würden für Kultursenator Klaus Lederer stimmen.
BVV-Trend: 6 Bezirke tendieren zu Grün
Im aktuellen Trend zu den zwölf Bezirksverordnetenversammlungen verzeichnen die Grünen Zugewinne. Insgesamt tendieren sechs von zwölf Bezirken zu den Grünen. In drei der Bezirke liegt die CDU vorn. Bei SPD und Linken trifft das in zwei bzw. einem Fall zu.
AGH-Trend in den Bezirken
Die Grünen wären bei den Zweitstimmen zur Abgeordnetenhauswahl in neun Bezirken an erster Stelle. Bei der CDU werden drei Vorteile gemessen.
Niedrige Sachkompetenz für Parteien
Eine Mehrheit der Wahlberechtigten (40%) traut keiner Partei zu, die wichtigsten Probleme in Berlin zu lösen. Auf niedrigem Niveau sagen das 19 Prozent über die SPD und 17 Prozent über die Grünen. Lediglich zwölf Prozent attestieren der CDU Lösungskompetenz. Noch schlechter schneiden hier Linke (5%), FDP (4%) und AfD (3%) ab.
Sonntagsfrage
Nur gut die Hälfte (52%) aller Wahlberechtigten würden derzeit bei einer Abgeordnetenhauswahl teilnehmen. Das wären über 20 Prozentpunkte weniger als bei der letzten Wahl, die zeitgleich mit der Bundestagswahl abgehalten wurde.
Im aktuellen Landestrend könnten die Grünen ihr Ergebnis seit der letzten Abgeordnetenhauswahl deutlich steigern. Mit 29,5 Prozent und Zugewinnen von 10,6 Punkten liegen sie an erster Stelle. Auf Platz zwei kommt die CDU mit 21 Prozent (+3%). Die SPD würde den ersten Platz einbüßen und 17 Prozent (-4,4%) erreichen. Verluste zeichnen sich außerdem bei den Linken ab, die mit 10,5 Prozent schwächer als bei der letzten Wahl (14,1%) abschneiden würden. Schwächere Werte ergeben sich überdies bei AfD (6,5%) und FDP (5,5%).
Auswertung der potenziellen Sitzverteilung. Diese Koalitionen sind möglich. Mehr dazu bei Interaktiv.Wahlkreisprognose.de
Information zur Datenerhebung:
Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 22.05. und 25.05.2022 unter 1.390 wahlberechtigten Personen ab 16 Jahren durchgeführten Repräsentativbefragung in Berlin. Für den BVV-Trend wurden alle Interviews von Personen ab 16 Jahren und für den AGH-Trend alle Interviews von Personen ab 18 Jahren berücksichtigt.
Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-3,1 Punkte.
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