WAHLKREISPROGNOSE.DE I 9. APRIL 2022

Das Stimmungsbild aus den letzten zwei Tagen zeigt wesentliche Verschiebungen im Vergleich zur letzten Trenderhebung im März. Eine Mehrheit begrüßt zwar den Rücktritt von Umweltministerin Heinen-Esser, doch fast gleich so viele sprechen sich für weitere Rücktritte aus.

Außerdem in der Auswertung:

* Aktuelle Koalitionspräferenzen

* Ordentlich Bewegung bei Direktwahl- und Sonntagsfrage

Trendfokus

65 Prozent aller Wahlberechtigten findet den Rücktritt von Umweltministerin Heinen-Esser (CDU) im Zusammenhang mit ihrer Mallorca-Reise während der letztjährigen Flutkatastrophe positiv. Acht Prozent bewerten das negativ und 27 Prozent sind unentschieden.

Dass auch Bauministerin Ina Scharrenbach und Kabinettskollege Stephan Holthoff-Pförtner Konsequenzen ziehen sollen wünscht sich eine Mehrheit von 59 Prozent. Elf Prozent halten das für nicht nötig.

Mehrheit befürchtet negative Auswirkungen für die CDU

Jeder siebte erwartet, dass sich die Debatte hinsichtlich der Reiseaktivitäten jener drei Minister negativ auf die CDU-Wahlchancen auswirken dürfte. 17 Prozent glauben, dass das keinerlei Auswirkungen haben wird.

Koalitionen: Tendenz zu Rot-Grün

Eine Koalition aus SPD und Grünen wird unter den Wahlberechtigten immer populärer. Insgesamt sprechen sich 26 Prozent, vier Punkte mehr als im März, für Rot-Grün aus. Schwarz-Gelb folgt mit 16 Prozent (-1%). Verluste ermitteln sich für ein mögliches Ampel-Bündnis, welches von 15 Prozent (-2%) gewünscht wird. Identisch der Wert bei Rot-Schwarz (12%). Weitestgehend abgeschlagen sind Rot-Rot-Grün (6%), CDU-FDP-AfD (5%), Schwarz-Grün und Deutschland-Koalition (je 4%). Zwei Prozent sind für eine Jamaika-Koalition.

Direktwahlfrage: Kutschaty zieht mit Wüst gleich

Bei der hypothetischen Direktwahlfrage des Ministerpräsidenten büßt Hendrik Wüst (CDU) seinen 12-Punkte-Vorsprung aus dem März ein. Insgesamt würden nun 38 Prozent (-6%) den Amtsinhaber unterstützen – genau soviele entscheiden sich laut aktueller Momentaufnahme für SPD-Herausforderer Thomas Kutschaty (+6%). Unverändert 24 Prozent sprechen sich für keinen der beiden aus.

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SPD baut Favoritenrolle aus

Eine wachsende Mehrheit der Befragten (47% – +7%) vermutet, dass die SPD bei der nächsten Landtagswahl stimmenstärkste Partei wird. 23 Prozent, sechs Punkte weniger als letzten Monat, nimmt einen Sieg zugunsten der CDU an. Davon dass beide Parteien in etwa gleich stark werden, gehen 18 Prozent (-4%) aus.

Wer soll die Landesregierung anführen?

45 Prozent aller Wahlberechtigten präferiert eine SPD-geführte Landesregierung – zwei Punkte mehr als zuvor. 32 Prozent (-4%) wünschen sich hier die CDU.

SPD und CDU gewinnen bei Sachkompetenz

Bei der politischen Lösungskompetenz kann sich die SPD um sieben Punkte auf 40 Prozent verbessern. Weiterhin 29 Prozent sind der Meinung, dass die CDU am ehesten die wichtigsten Probleme in NRW lösen könne. Ähnlich wie im März trauen acht Prozent (-1%) den Grünen, vier Prozent der AfD (-2%) und jeweils drei Prozent FDP und Linken am meisten zu.

In Fragen der Kriminalitätsbekämpfung attestieren unverändert 34 Prozent der CDU die meiste Kompetenz. Die SPD rückt jedoch ran und kommt auf 33 Prozent (+3%). Im Feld der Wirtschafts- und Industriepolitik genießen SPD und CDU mit jeweils 32 Prozent gleich starkes Vertrauen. Die CDU legt hier allerdings drei Zähler zu, während die SPD ohne Veränderung ist. Im Bereich Schule macht die SPD fünf Punkte gut und erreicht 35 Prozent. Die CDU liegt bei leicht verbesserten 21 Prozent (+1%). Verbessert außerdem die Grünen mit 14 Prozent (+2%). Jeweils sechs Prozent antworten hier AfD (+1%) und FDP (-4%).

Die vollständigen Parteiwerte für alle 21 Kompetenzbereiche finden Sie exklusiv im Feed von Interaktiv.wahlkreisprognose.de

32 Prozent aller Wahlberechtigten, vier Punkte mehr als im März, trauen der SPD am ehesten die Bewältigung des Strukturwandels zu. Jeweils um einen Zähler nach oben klettern CDU (19%) und Grüne (18%).

Situation bei den Direktmandaten

Erstmals in diesem Jahr tendiert die Mehrheit aller 128 Landtagswahlkreise Richtung SPD. SPD-Bewerber:innen haben Chance auf 63 potenzielle Direktmandate – zehn mehr als im März. CDU-Bewerber:innen können in 55 Wahlkreisen (-13) mit dem Direktmandat rechnen. In zehn Wahlkreisen (+3) führen die Grünen nach Erststimmen.

Sonntagsfrage: SPD baut Vorsprung aus

Im jüngsten Landestrend kommt die SPD auf 33 Prozent. Gemessen an den März-Werten entspricht das einem Zuwachs von zwei Prozentpunkten.

Zum Wahlkreistrend

Die Christdemokraten geben drei Punkte ab und landen bei 27,5 Prozent. Verbessert: die Grünen mit 17,5 Prozent (+2%). Für die FDP ergeben sich 7,5 Prozent (-2%). Leicht verbesserte sechs Prozent (+0,5%) entfallen auf die AfD. Auch die Linke legt leicht zu, bliebe mit drei Prozent jedoch weiterhin außerhalb des Landtags. Unverändert 5,5 Prozent vereinen sonstige Parteien auf sich.

Die detaillierten Trends aus den einzelnen NRW-Regionen und der Überblick zur potenziellen Sitzverteilung im Landtag finden Sie bei Interaktiv.wahlkreisprognose.de.

Information zur Datenerhebung:

Die präsentierten Zahlen zu den Stimmungsbildern ergeben sich aus einer zwischen 08.04. und 09.04.2022 unter 1.230 wahlberechtigten Personen durchgeführten Repräsentativbefragung im Land NRW.

Die Repräsentativbefragung erfolgte über geschlossene Online-Panels. Die Rohdaten wurden dort wo nötig nach Kriterium der Bevölkerungsfortschreibung gewichtet. Die Fehlertoleranz beläuft sich auf durchschnittlich +/-2,5 Punkte.

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