WAHLKREISPROGNOSE I 13. OKTOBER 2021

Bei der Bundestagswahl vor einigen Wochen wurde die AfD trotz leichter Verluste stärkste Kraft. Die CDU landete erstmals bei einer sachsenweiten Wahl auf Platz drei – hinter der SPD. Anders sieht die Stimmung bei einer aktuellen Landtagswahl aus: hier läge die AfD zwar vorn – doch eine Koalition gegen die CDU wäre kaum möglich.

Rückblick Bundestagswahl 2021

Die meisten Kommunen des Freistaats tendierten nach Zweitstimmen zur AfD. Kaum Vorsprünge ergaben sich zugunsten der Sächsischen Union. Ausnahme bildeten sechs Gemeinden innerhalb des sorbischen Kerngebiets sowie vier Bereiche in Südsachsen und zwei Kommunen in der Agglomeration Leipzig. Die SPD-Ergebnisse waren in Mittelzentren überdurchschnittlich hoch, wie beispielsweise in Delitzsch (Nordsachsen) oder Plauen (Vogtland). 

In drei (Leipzig, Dresden, Chemnitz) der vier größten Städten von Sachsen lag die SPD knapp vorn – in Zwickau die AfD. Ein Blick in die Stadtbereiche der „größten Vier“ offenbaren größere Unterschiede beim Wahlverhalten.

In den meisten Dresdner Stadtbereichen lagen die Parteien extrem nah beieinander. Ausnahme bildet Dresden-Blasewitz, wo die Grünen meilenweit vorn lagen – und mitunter ihr bestes Ergebnis landesweit erzielten.

Die zentralen Wohnlagen Leipzigs votierten mehrheitlich für Grün. Entlang dieser Kerngebiete strecken sich mehrere SPD-geneigte Wohnregionen. Auch am Stadtrand der Messestadt lässt sich das beobachten – hinzu kommen Mehrheiten für AfD und CDU.

Die Stadtregionen von Chemnitz und Zwickau teilten sich hinsichtlich des Wahlverhaltens zwischen AfD und SPD auf.

Situation in den Landtagswahlkreisen

Gemessen an der Analyse im Dezember 2020 geht die Anzahl potenzieller CDU-Direktmandate zurück. Nach 46 Mehrheiten werden zur Zeit nur noch 18 CDU-Mehrheiten gemessen. Die AfD verbessert sich um 19 auf jetzt 30 Direktmandate. Auch die SPD könnte aus dem Stand zulegen – auf 7 mögliche Mehrheiten (+7). Für die Grünen werden 4 Vorteile (+2) gemessen. Unverändert ein Direktmandat erreicht die Linke.

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INFO Die Zahlen zur Sonntagsfrage ergeben sich aus einer zwischen 5. und 12. Oktober 2021 durchgeführten Repräsentativbefragung unter n=1.002 wahlberechtigten Personen im Land Sachsen. Die Erhebung erfolgte via Online Panel. Der statistische Fehler beläuft sich auf 1,6 (bei Umfragewert i.H.v. 5%) bis 3,1 Prozent (bei Umfragewert i.H.v. 40%). Weitere Informationen zu unserem methodischen Ansatz finden Sie hier.

Ordentliche Umbrüche im aktuellen Landestrend

Im gegenwärtigen Trend zur Landtagswahl erreicht die AfD ähnliche Werte wie bei der Bundestagswahl Ende September. Mit 25,5 Prozent wäre sie stärkste Kraft, obschon sie im Vergleich zur letzten Landtagswahl-Analyse (Dezember 2020) 4,5 Punkte abgibt.

ZUM WAHLKREISTREND

Massive Verluste zeigen sich bei der CDU: nach 40 Prozent im Dezember 2020 werden nun mehr 22 Prozent (-18%) gemessen. Gleichwohl steht die Sächsische Union besser da als bei der Bundestagswahl (17,2%) und könnte in mehreren Konstellationen weiterhin den Ministerpräsidenten stellen.

Die SPD erreicht 19 Prozent (+12%), was in etwa dem Ergebnisniveau der letzten Bundestagswahl entspricht. Drittstärkste Fraktion im Dresdner Landtag wäre die FDP bei 10 Prozent (+8,5%) gefolgt von den Grünen mit 9 Prozent (+1%) und den Linken mit 7 Prozent (-2,5%).

Der aktuelle Landestrend nach allen einzelnen Regionen in Sachsen und die potenzielle Anzahl an Sitzen im Landtag finden Sie inklusiv bei WK. Interaktiv.