WAHLKREISPROGNOSE.DE I 23. JULI 2021

Nach der Talfahrt für CDU und SPD in der Mai-Erhebung können beide Parteien wieder stark zulegen. Die meisten Saar-Kommunen bleiben in CDU-Hand. Einen regelrechten Absturz erleben vor allen Dingen die Grünen. Abwärts geht’s auch für AfD, Linke und FDP.

Der Saarländische Bundestrend

Bei einer aktuellen Bundestagswahl würde sich auf den ersten beiden Plätzen wenig tun – zumindest im Vergleich zur Wahl vor vier Jahren. Die CDU bleibt mit 31,5 Prozent, wie die SPD mit 28,5 Prozent in etwa auf dem Niveau der vergangenen Bundestagswahl. Sichtbare Gewinne ergeben sich lediglich aus FDP-Sicht: nach 7,6 Prozent 2017 wären die Liberalen aktuell sogar drittstärkste Kraft (9,5%). Für die Linken werden 9 Prozent (-3,9%) gemessen – die AfD erreicht 8 Prozent (2017: 10,1%). Die Grünen, bundesweit deutlich stärker als 2017, würden an der Saar lediglich einen Punkt hinzugewinnen.

Situation in den Bundestagswahlkreisen

Bei der letzten Bundestagswahl gewann die CDU drei von vier Direktmandaten: neben Markus Uhl (Homburg) und Nadine Schön (St. Wendel) zog Peter Altmaier (Saarlouis) direkt in den Bundestag ein. Im Wahlkreis Saarbrücken setzte sich Josephine Ortleb von der SPD durch.

In Saarbrücken versucht Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Ex-Ministerpräsidentin (CDU) Josephine Ortleb das Direktmandat streitig zu machen. Nach gegenwärtigem Wahlkreistrend stehen Kramp-Karrenbauers Chancen nicht schlecht, wenngleich Ortleb weiterhin in Führung liegt.

Der gemütlichste Weg zur Wiederwahl zeichnet sich für Nadine Schön ab. Die CDU-Politikerin dürfte nach aktuellem Trend erneut das Direktmandat in St. Wendel holen.

Weitaus knapper ist der Ausgang im Wahlkreis Homburg. Dort müsste sich der amtierende Gewinner Markus Uhl (CDU) dem SPD-Mann Esra Limbacher geschlagen geben.

Auch das Promiduell zwischen Peter Altmaier (CDU) und Heiko Maas (SPD) könnte nach aktueller Trendlage anders ausgehen als 2017. Damals setzte sich Altmaier gegen Maas durch. Derzeit liegt Maas knapp vorn.

Die vollständigen Erststimmentrends der vier Saarland-Wahlkreise finden Sie in der Spezialauswertung.

Situation in den Kommunen zur Landtagswahl

Bei der Landtagswahl 2017 erreichte die CDU mit Spitzenkandidatin Annegret Kramp-Karrenbauer knapp 41 Prozent der Stimmen. Die SPD blieb mit knapp weniger als 30 Prozent abgeschlagen auf dem zweiten Platz. Den dritten Platz belegte die Linke mit 12,9 Prozent. Die AfD zog mit 6,2 Prozent in den Landtag ein. Außerhalb blieben Grüne und FDP. In 50 der 52 Kommunen des Saarlands ging die CDU als stärkste Kraft hervor. Die SPD erreichte in zwei Kommunen die relative Mehrheit.

Aktuell wäre die CDU in 43 Saarland-Kommunen vorne. Das sind 4 kommunale Vorsprünge mehr als in der Erhebung Ende Mai. Die SPD erreicht 9 Kommunen-Vorsprünge (-2). Die Grünen verlieren all ihre Vorteile aus der letzten Analyse.

ZUM KOMMUNEN-TREND

Der aktuelle Trend zur Landtagswahl sieht CDU und SPD mit starken Gewinnen. Nachdem beide Parteien im Mai schwächelten, verbessert sich die CDU um 12,5 Punkte auf 37 Prozent. Die SPD steigt von 21 auf 29 Prozent. Drittplatziert wäre die Linke mit 8 Prozent (-3%). Am stärksten verlieren die Grünen, die zehn Punkte abgeben und jetzt bei 7,5 Prozent landen. Einbußen verzeichnen auch AfD und FDP. Die AfD kommt auf 6 Prozent (-3,5%), die FDP auf fünf Prozent (-2%). Ebenfalls fünf Prozent und weiterhin knapp im Landtag: die Freien Wähler. Mehr zur aktuellen Sitzverteilung im Saarland.

Weitere Hintergründe, wie die Trends nach Wahlkreisverbänden sowie die potenzielle Sitzverteilung und Koalitionsoptionen, finden Sie in der Spezialauswertung.