WAHLKREISPROGNOSE.DE I 20. JULI 2021

Bis Donnerstag letzter Woche waren Armin Laschets Werte für die Kanzlerpräferenz auf höchstem Niveau. Doch in den vergangenen fünf Befragungstagen brach seine Zustimmung sukzessiv ein. Auf den bundesweiten Unionswert hat das keinen Einfluss. CDU und CSU bleiben mit großer Spanne voran. Erst ganze 10 Punkte dahinter folgt die SPD, die zwar den aktuell beliebtesten Kanzlerkandidaten hat, aber nur in einer wackeligen Konstellation das Kanzleramt besetzen könnte.

Nach neuster Analyse liegen Bewerber:innen von CDU und CSU in 206 der 299 Bundestagswahlkreise voran. Im Vergleich zur Juni-Veröffentlichung sind das 10 Mehrheiten weniger. Für die SPD ergeben sich 70 potenzielle Direktmandate (+10). Die Grünen verbessern sich von 12 auf 16 Mehrheiten. Unverändert vier Direktmandate gehen auf das Konto von Linken-Kandidat:innen. Nur noch drei Direktmandate tendieren zur AfD – vier weniger als zuvor.

Direktwahlpräferenz: Bis letzten Donnerstag waren Laschets Werte optimal

Bei der Frage, wen die Deutschen als nächsten Kanzler wollen, lag Unions-Kandidat Armin Laschet in der letzten Woche (11. bis 15. Juli) deutlich vorne. Mit einem Anteil von 37 Prozent übertraf er sowohl SPD-Mann Scholz (31%) wie auch Grünen-Kandidatin Baerbock (10%).

Doch im Erhebungsraum zwischen Donnerstag und Heute ließen sich Absatzbewegungen feststellen. So sprechen sich jetzt 32 Prozent für Olaf Scholz (SPD) und nur noch 25,5 Prozent für Armin Laschet (CDU/CSU) aus. Die Grünen-Kandidatin für das Kanzleramt Annalena Baerbock scheint den Abwärtstrend gestoppt zu haben: nach 13,5 Prozent Ende Juni, 10 Prozent in der letzten Woche steht sie nun wieder bei 15 Prozent.  

Wo liegen Laschet, Scholz und Baerbock vorn?

Von den 57 Auswertungsregionen liegt Olaf Scholz in 32 Gebieten in Führung. Bei Armin Laschet trifft das in 24 Fällen zu – Annalena Baerbock liegt in einer Region knapp vorn.

THEMA: Wenn man den:die Kanzler:in direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden? I Werte in Prozent
ZEITRAUM: 11. bis 20.07.2021 METHODE: CATI telefonisch & Online-Panel I Zielgruppenbasierte Online-Umfrage
GRUNDGESAMTHEIT/BEFRAGTE: n=5.301 (jüngster Zeitraum 15.07 bis 20.07.21) sowie n=2.800 (11.07. bis 15.07.21) unter wahlberechtigten Bürger:innen ab 18 Jahren in Deutschland

Armin Laschets Rückhalt misst sich proportional am stärksten im Großraum Aachen, dem Sauerland und in Südwürttemberg. Olaf Scholz schneidet besonders gut in Hamburg sowie in Südostniedersachsen und Nordhessen ab. Zu den Hochburgen von Annalena Baerbock zählen neben Bayerns Landeshauptstadt München, der Nordteil von Schleswig-Holstein und Südbaden.

Der aktuelle Bundestrend: Union und SPD stagnieren – Grüne legen leicht zu

Die Unionsparteien kommen wie schon Ende Juni auf 28 Prozent. Auch die SPD bleibt unverändert bei 18 Prozent. Leicht zulegen können die Grünen mit derzeit 17 Prozent (+0,5%). Stabil bei 11,5 Prozent liegt die FDP, gefolgt von AfD (10,5%) und Linken (7%).

ZUM WAHLKREISTREND

Unter dieser Voraussetzung könnte sich Armin Laschet (CDU/CSU) durch zwei Koalitionsmodelle zum Kanzler wählen lassen. Zum einen in einer Jamaika-Koalition (Union, Grüne, FDP) sowie einer Deutschland-Koalition (CDU, SPD, FDP). Ohne parlamentarische Mehrheit wären demnach eine Große Koalition und Schwarz-Grün.

Eine rechnerische Kanzlermehrheit für Olaf Scholz (SPD) ergibt sich zur Zeit ausschließlich durch eine Ampel-Koalition (SPD, Grüne, FDP).

Die detaillierten Trends aus den einzelnen Regionen, Ost wie Westdeutschland und Bundesländern finden Sie in der Spezialauswertung.