WAHLKREISPROGNOSE.DE I 15. JUNI 2021

Die Unionsparteien positionieren sich klar als stärkste Partei. Im Vergleich zur Mai-Befragung gewinnen die Schwesterparteien ordentlich hinzu – und führen mit großem Abstand. Runter gehts für die SPD – aber noch stärker für die Grünen. Kaum zu stoppen: die FDP mit Spitzenkandidat Christian Lindner. In 5 Regionen spricht sich eine Mehrheit für Lindner als Kanzler aus. An der Spitze jedoch befindet sich SPD-Kandidat Olaf Scholz. Obwohl seine Partei davon nicht profitiert liegt der Finanzminister bei der Direktwahlpräferenz vor seinen Kontrahenten Armin Laschet (CDU/CSU) und Annalena Baerbock (Grüne).

Hinsichtlich Wahlkreismehrheiten stehen Unions-Bewerber:innen wieder hoch im Kurs. Insgesamt kommen sie auf 224 Direktmandate – ein Plus von 79 gegenüber Mai. Zu den Leidtragenden gehören SPD (-25), Grüne (-47) und AfD (-6).

Direktwahl Kanzler:in: Scholz knapp vor Laschet – Baerbock auf Distanz

Ergebnisse der aktuellen Zweitstimmen-Wahlpräferenz in den Regionen und die aktuelle Stimmung zur Direktwahl des Kanzlers korrelieren kaum miteinander. Die Unionsparteien verbuchen 48 der 57 regionalen Vorsprünge. Die SPD liegt in 5 Regionen voran – die Grünen in 3 und die AfD in einer.

Scholz schafft wiederum das was der SPD misslingt. Könnten die Deutschen den Kanzler direkt wählen, hätte Olaf Scholz die Mehrheit hinter sich. Mit 26 Prozent liegt er knapp vor Unions-Kandidat Armin Laschet (25%) und mit großem Abstand vor Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock. Olaf Scholz würde zur Zeit auch beide regionalen Duelle gegen Baerbock gewinnen. Sowohl im Land Brandenburg obliegt er Baerbock. Gleiches bei der Direktkandidatur im Bundestagswahlkreis 61 in Potsdam.

Deutschlandweit sprechen sich 18 Prozent für Annelana Baerbock als Kanzlerin aus. Christian Lindner von der FDP erreicht 11 Prozent. Lindners Fürsprecher als Kanzler wohnen hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen (4 Regionen) sowie im hessischen Rhein-Main-Gebiet.

Olaf Scholz holt die Mehrheit in 25 Regionen. Unions-Mann Armin Laschet führt in 21 Regionen. Baerbock (Grüne) hat 4 Regionen hinter sich. Alice Weidel (AfD) würde bei einer Direktwahl zwei mal erfolgreich sein. 

Olaf Scholz und Armin Laschet kommen in den neuen Bundesländern auf jeweils 23 Prozent. Mit großem Abstand folgt Alice Weidel (AfD) mit 13,5 Prozent – danach kommt Annalena Baerbock (Grüne) mit 12 Prozent. Wesentlich besser läuft es für Baerbock in Westdeutschland. Dort wollen 19 Prozent der Wahlberechtigten Baerbock direkt als Kanzlerin wählen. An der Spitze steht allerdings SPD-Mann Olaf Scholz mit 27 Prozent – vor NRW-Ministerpräsident und Unions-Gesicht im Bundestagswahlkampf Armin Laschet (25,5%).

Wo liegen Scholz und Laschet vorn?

Olaf Scholz gewinnt auch dort Mehrheiten wo die SPD völlig unten liegt. Er dringt in Gegenden vor, die eigentlich Armin Laschet gehören müssten. Scholz gewinnt in Südbayern und der Oberpfalz. Laschet setzt wiederum Akzente, die fast schon überraschend sind. So generiert er einen Vorsprung in Berlin. Auch holt er die Mehrheit in Bremen und seinem Umland. 

THEMA: Wenn man den:die Kanzler:in direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden? I Werte in Prozent
ZEITRAUM: 06.05. bis 14.06.2021 MIXED-METHODE: CATI telefonisch & Online-Panel I Zielgruppenbasierte Online-Umfrage
GRUNDGESAMTHEIT/BEFRAGTE: n=12.307 wahlberechtigte Bürger:innen ab 18 Jahren in Deutschland

 

Trendprognose Zweitstimme: 

Bundesweit steigen CDU und CSU auf 29,5 Prozent der Zweitstimmen – das sind 7,5 Punkte mehr als im Mai.

ZUM WAHLKREISTREND

Gleichauf gegenüber stehen sich SPD und Grüne. Nachdem die Grünen zuletzt deutlich stärker abschnitten, zeigt der Trend eher Richtung unten. Insgesamt geben die Grünen 4 Punkte ab und landen bei 17 Prozent. Die SPD verliert 1,5 Punkte und steht ebenso bei 17 Prozent. Ebenfalls mit Verlusten hat die AfD zu kämpfen (10%). Sie fällt deutlicher hinter die Liberalen zurück, die sich abermals verbessern (+1%) und auf 14 Prozent kommen. Die Linke büßt ein und kommt bundesweit auf 5,5 Prozent.

Im Osten werden für die Linken 12,5 Prozent gemessen – im Westen erreichen sie nur noch 4 Prozent. In beiden Landesteilen stärkste Kraft wäre demnach die Union: 30,5 Prozent im Westen und 24,5 Prozent im Osten. Die Grünen machen Platz zwei in den alten Ländern (19,5%) – noch vor der SPD (17,5%). Im Osten schneidet die SPD (14,5%) besser als die Grünen (9,5%) ab. Die AfD belegt im Osten Rang 2 (19,5%).

Die detaillierten Trends aus den einzelnen Regionen, Ost wie Westdeutschland und Bundesländern finden Sie in der Spezialauswertung.