WAHLKREISPROGNOSE.DE I 26. MAI 2021

Nach neuester Trenderhebung verlieren CDU und SPD gegenüber Juni 2020 in allen 52 Kommunen des Saarlands gravierend. Davon profitieren alle oppositionellen Parteien. Neben AfD, Linke, Grünen und FDP wären zudem die Freie Wähler knapp im Landtag.

Bei der Landtagswahl 2017 erreichte die CDU mit Spitzenkandidatin Annegret Kramp-Karrenbauer knapp 41 Prozent der Stimmen. Die SPD blieb mit knapp weniger als 30 Prozent abgeschlagen auf dem zweiten Platz. Den dritten Platz belegte die Linke mit 12,9 Prozent. Die AfD zog mit 6,2 Prozent in den Landtag ein. Außerhalb blieben Grüne und FDP. In 50 der 52 Kommunen des Saarlands ging die CDU als stärkste Kraft hervor. Die SPD erreichte in zwei Kommunen die relative Mehrheit.

Aktuell wäre die CDU in 39 Saarland-Kommunen vorne. Das sind 11 kommunale Vorsprünge weniger als in der Juni 2020-Erhebung. Die SPD erreicht 11 Kommunen-Vorsprünge (+7). Die Grünen führen in Saarbrücken sowie in der Gemeinde Bous (Landkreis Saarlouis).

Trendprognose: GroKo im freien Fall

Nachdem die CDU letztes Jahr noch die absolute Mehrheit erzielte, würde sie gemessen an der aktuellen Gewinn – und Verlustrechnung über 20 Punkte einbüßen. Mit derzeit 24,5 Prozent wäre sie weiterhin stärkste Kraft – vor der SPD, die sich von zuvor 33 auf jetzt 21 Prozent verschlechtert. 

ZUM KOMMUNEN-TREND

Aus der landesweiten Trenderhebung, in der alle gegenwärtigen Detailtrends aus den Saar-Kommunen berücksichtigt werden, gehen alle anderen Parteien als Gewinner hervor. Die Grünen erreichen 17,5 Prozent (+11,5%), gefolgt von den Linken mit 11 Prozent (+5,5%), der AfD mit 9 Prozent (+5,5%) und der FDP mit 7 Prozent (+3,5%). Die Freien Wähler, die im Saarland bisher nur auf kommunaler Ebene in Erscheinung traten, würden mit 5 Prozent knapp den Sprung nach Saarbrücken schaffen. Mehr zur aktuellen Sitzverteilung im Saarland.

CDU verliert in kleinen Gemeinden überdurchschnittlich – Grünen-Gewinne korrelieren mit hoher Siedlungsdichte

Im Vergleich zur letztjährigen Auswertung verliert die CDU weitaus mehr in solchen Kommunen, die eine geringe Siedlungsdichte aufweisen. Außerdem dort, wo überdurchschnittlich viele Menschen in der Altersgruppe 65+ leben. In beiden Kategorien gewinnen Freien Wähler und FDP stärker hinzu. Die Grünen haben vor allen in größeren Städten Zulauf – beziehungsweise dort wo die Altersgruppen 18 bis 30 sowie 30 bis 40 stärker vertreten sind. 

Die SPD verliert in dieser Kategorie überproportional mehr als in solchen Kommunen, in der die Altersgruppen ab 40 mehr vertreten sind.

Weitere Hintergründe, wie die Trends nach Wahlkreisverbänden sowie die potenzielle Sitzverteilung und Koalitionsoptionen, finden Sie in der Spezialauswertung.