WAHLKREISPROGNOSE.DE I 15. NOVEMBER 2020

Wie die neuen Zahlen der Trenderhebung zeigen, befindet sich die SPD bei einer Landtagswahl sichtbar im Aufwind. Die AfD hält ihre Werte aus dem Vormonat, während die CDU auf den Wert der 2016er Wahl sinkt.

Eine Fortführung der Rot-Schwarzen Landesregierung würde sich nach den aktuellen Trendzahlen kaum ermöglichen. Der Analyse zur Sitzverteilung nach wären ausschließlich Dreier-Bündnisse mehrheitsfähig.

Die Trendwerte zur Landtagswahl unterscheiden sich maßgeblich von den Bundeswerten im Nordosten. Wie bei den letzten Bundestagswahlen wäre die CDU klar stärkste Kraft.

Direktmandate

Im Vergleich zur Oktober-Erhebung gewinnt die SPD wieder mehr Direktmandate. Ihr Anteil an Erststimmen-Vorteilen in den Wahlkreisen steigt von 15 auf 19. Die CDU erreicht derzeit 8 Direktmandate, vier weniger als zuletzt. Für die AfD werden 7 Direktmandate (+2) gemessen. Weiterhin Chancen auf Direktmandate haben die Grünen. Mit aktuell 2 Vorsprüngen geht der Grünen-Anteil – verglichen mit Oktober – allerdings zurück.

Trendprognose Bund:

Der Bundestrend im Land Mecklenburg-Vorpommern sieht die CDU weiterhin im Vorteil. Mit gegenwärtigen 30,5 Prozent der Zweitstimmen bliebe sie trotz Verlusten (-2,6%) voran. Den zweiten Platz sichert sich die AfD, die mit 19 Prozent in etwa auf dem Niveau der letzten Bundestagswahl liegt. Jeweils Einbußen verzeichnen Linke (15,5%) und SPD (14%). Zweitstellige Werte erreichen die Grünen (11%), die von allen Parteien am meisten zugewinnen. Schlusslicht bildet die FDP, die auf 4 Prozent kommt.

Trendprognose Landtagswahl

Die Christdemokraten können ihr bundestagswahlbezogenes Potenzial bei einer Landtagswahl derzeit nicht ausschöpfen. Die meisten CDU-Bundesstimmen wandern Richtung SPD (26.500 Stimmen) und AfD (15.300).

Ein umgekehrter Effekt lässt sich bei der SPD beobachten. Die SPD-Wählerschaft im Land setzt sich nur zu 59 Prozent aus SPD-Bundestagswahlwählern zusammen. 12 Prozent kommen von CDU-Anhänger:innen im Bund. Einen geringeren Anteil machen Bundestags-Wählende von Linken (6%) sowie zu je 5 Prozent von Grünen, AfD und FDP aus.

Zum Wahlkreistrend

In der Trendprognose zur Landtagswahl, die sich aus allen Einzeltrends sowie Ergebnissen von Vor-Ort-Befragungen ergibt, befindet sich die SPD im Vergleich zur Oktober-Auswertung im Aufwind. Mit 24 Prozent und einem Zuwachs von 3 Punkten vergrößert die SPD ihren Vorsprung. Die AfD folgt mit gleichbleibenden 20 Prozent. Dicht gefolgt von der CDU, die mit 19 Prozent (-1%) wieder auf das Niveau der vergangenen Landtagswahl fällt.

KOALITIONSOPTIONEN

Die Linken kommen auf 14 Prozent (-1%). Zwei Zähler abwärts geht es für die Grünen – mit 11 Prozent. Die FDP verbessert sich von 3 auf 4 Prozent.

Vierte Kenia-Koalition?

Wie aus der Analyse zur Sitzverteilung hervorgeht, wären aktuell keine Zweier-Koalitionen mehrheitsfähig. Die amtierende Landesregierung aus SPD und CDU würde die erforderliche Mehrheit von 36 Sitzen knapp verpassen. Ohne Mehrheit wäre auch eine Zusammenarbeit von CDU und AfD.

Neben Rot-Rot-Grün würde hingegen eine Kenia-Koalition auf die absolute Mehrheit der Sitze kommen. Die Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen regiert mit unterschiedlicher Parteireihung bereits in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Mit Mecklenburg-Vorpommern käme damit die vierte Kenia-Koalition in Deutschland zustande.

Die Parteiwerte der Trendprognose in einzelnen Subregionen und welche Auswirkungen die Trends auf die Koalitionsfindung bzw. die Verteilung der Sitze im Landtag haben, finden Sie in der Spezialauswertung.

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