WAHLKREISPROGNOSE.DE I 3. NOVEMBER 2020

Die neuesten Trendwerte im Bund sehen einen sichtbaren Grünen-Rückgang im Vormonatsvergleich. Auch CDU und CSU verlieren im Zweitstimmentrend, verbessern jedoch die Summe ihrer Direktmandate. Neben der SPD verbessern sich AfD, Linke und FDP.

Analyse-Fokus: Starke Bewegungen in den Wähler:innen-Milieuhochburgen seit der letzten Bundestagswahl

Danach analysiert, wie Wahlkreise ticken in denen bestimmte Wähler:innen-Milieus stärker ausgeprägt sind, ergeben sich deutliche Verschiebungen seit der letzten Bundestagswahl. Die Analyse stützt sich auf eigenständig durchgeführte Umfragen, die telefonisch wie auch online erhoben wurden. Untersucht wurde, wie stark und unterschiedlich verschiedene Wertvorstellungen in den einzelnen Wahlkreisen ausgeprägt sind. Zusätzlich fanden Faktoren wie Parteineigung, Konsumverhalten sowie die wirtschaftlich-soziale Situation Berücksichtigung. Aus der Faktorenkombination lassen sich verschiedene Wähler:innen-Milieus ableiten.

Die Union kann ihren Status als Volkspartei verteidigen. In nahezu allen Milieu-Hochburgen geht sie als stärkste Kraft hervor. Am stärksten schneidet die Union in Wahlkreisen mit Überschuss der pragmatischen Mittelschicht und der Bürgerlichen Unterschicht ab.

In Wahlkreisen, in denen die Postmoderne Obere Mittelschicht stärker vertreten ist, rangieren die Grünen – anders als bei der letzten Wahl – vor der Union. Die SPD verliert am stärksten in Stammregionen der Hedonistischen Unteren Mittelschicht. In Regionen mit dieser Ausprägung büßt die SPD ihren Status als stärkste Kraft an die Grünen ein.

Dort wo überdurchschnittlich viele Menschen in prekären Strukturen leben, schneidet die AfD mit 24,5 Prozent am besten ab. In Bürgerlichen Mittelschicht-geneigten Wahlkreisen performt die AfD nahezu gleichermaßen stark.

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Die aktuellen Direktmandate

Von den 299 direkt-gewinnbaren Mandaten in den Wahlkreisen bauen CDU und CSU ihren Anteil aus. Mit derzeit 240 Direktmandaten stehen die Unionsparteien besser da als in der Oktober-Auswertung. Auch die SPD-Direktmandate werden mehr: nach 36 zuletzt werden nun 42 Vorsprünge gezählt. Sichtbar abwärts geht es für die Grünen, deren Mehrheiten von 23 auf 9 sinken. Je 4 Direktmandate erzielen AfD und Linke.

Zum Wahlkreistrend 2021

Bundesweite Trendprognose: Union und Grüne geben Punkte ab

Mit Blick auf die bundesweite Trendprognose für die Zweitstimmen erreicht die Union 33 Prozent, ein Punkt weniger als im Oktober. Damit halten die Schwesterparteien zwar ihr 2017er-Bundestagswahlergebnis, verabschieden sich jedoch vorerst von den seit März 2020 prognostizierten Höchstwerten. Am deutlichsten verlieren die Grünen, die 4 Punkte abgeben und nun bei 18 Prozent taxiert werden. Die SPD liegt bei leicht verbesserten 17 Prozent (+1%). Den besten Werten seit langem fährt die AfD mit 12 Prozent (+1,5%) ein. Die Linke folgt mit 8 Prozent (+0,5%). Einen Zähler aufwärts geht‘s für die FDP (6%).

Die detaillierten Trends aus den einzelnen Regionen, Ost wie Westdeutschland und Bundesländern finden Sie in der Spezialauswertung.

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