WAHLKREISPROGNOSE.DE I 6. SEPTEMBER 2020

Wie die aktuelle Trenderhebung für die Bundestagswahlkreise zeigt, bleibt die Union in Führung. Bei den Zweitstimmen erreichen die Unionsparteien den gleichen Wert wie vor gut zwei Wochen. Im Aufwind befinden sich die Grünen, die bundesweit mit rund 344.000 der vollen Stimmen vor der SPD liegen. Wertet man den gegenwärtigen Trend nach Regionen aus, ergeben sich fast überall Vorteile zugunsten von CDU oder CSU. Insbesondere in Bayern, Baden-Württemberg und Südhessen rangieren die Grünen auf Platz 2.

Außerdem: Seit der letzten Bundestagswahl könnten die Grünen ihren Anteil an vollen Stimmen mehr als verdoppeln. Die SPD verliert über eine Millionen Wählerstimmen. Doch die größten Verlierer sind die Liberalen.

Bundestagswahlkreise:

Von den 299 zu vergebenen Wahlkreis-Direktmandaten gewinnen die Unionsparteien insgesamt 233, drei mehr als Mitte August. Auf die SPD entfallen 47 Direktmandate, 9 weniger als zuletzt. Zulegen können die Grünen, die ihre Direktmandate von 4 auf 8 erhöhen. Für die AfD werden 7 Mehrheiten (+2) gemessen. Die Linke gewinnt unverändert 4 Direktmandate.

Trendprognose nach Regionen: Parteien der Unionsfamilie dominieren in 35 der 38 Regionen

In den meisten Regionen der Bundesrepublik ergeben sich Zweitstimmen-Vorsprünge zugunsten von CDU bzw. CSU. Ausnahmen bilden Ostsachsen (AfD-Vorteil), Bremen (SPD-Vorteil) sowie Hamburg (Grünen-Vorteil).

In 17 der 38 Regionen erreicht die SPD den zweiten Platz. Dies beläuft sich auf Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Nordhessen. Die stärksten Regionalwerte fahren die Sozialdemokraten in Südostniedersachsen, Hannover/Weser-Hunte sowie in Bremen und dem Saarland ein.

Die Grünen liegen in 12 Regionen auf Platz zwei. Für die Grünen werden die besten Werte in Südbaden sowie in Schleswig-Holstein ermittelt. In den neuen Ländern liegt die AfD in Ostsachsen voran und nimmt im Osten überall den zweiten Platz – mit Ausnahme von Berlin – ein. Die besten Resultate fährt die Linke derzeit in Berlin (19%) und Thüringen (16%) ein. Die FDP schneidet am stärksten in Nord- wie Südwürttemberg, Nordbaden und dem Niederrheingebiet ab.

Zum Wahlkreistrend 2021

Trendprognose: Unionsparteien stabil – Grüne knapp vor SPD

Verglichen mit dem Trendwert der letzten Auswertung bleibt die Union unverändert bei 35 Prozent und mit Abstand stärkste Kraft. Etwas mehr Bewegung gibt es beim Rennen um Platz zwei: hier würden den Grünen aktuell 344.000 Stimmen mehr genügen, um die SPD auf den dritten Platz zu verdrängen. Aktuell werden für die Grünen 18,5 Prozent (+1,5%) gemessen – die SPD kommt auf 18 Prozent (-1,5%). Gleich bleiben die Werte für AfD (10,5%) und Linke (7,5%). Auf die FDP entfallen 6 Prozent (-0,5%).

Laut dieser Analyse beliefe sich die Beteiligung bei einer bundesdeutschen Wahl auf gut 78 Prozent – das ist etwas mehr als 2017, als sich 76,2 Prozent der Wahlberechtigten zur Stimmabgabe motivierten. Zur Zeit kämen CDU und CSU auf 16,7 Millionen voller Zweitstimmen – ein Plus von gut 1,4 Millionen Stimmen gegenüber der 2017er Wahl. Im Parteienwettbewerb stechen die Grünen besonders hervor: Mit 8,8 Millionen (4,6 Mio.) der aktuellen Stimmen würden sie ihren Anteil mehr als verdoppeln. Das Nachsehen hat wiederum die SPD, die fast 1,1 Millionen Stimmen verlieren würde. Auch die weiteren Parteien gehören allesamt zu den Verlierern. Die AfD verliert mehr als 817.000 Stimmen – die Linke circa 655.300 Wählende. Am härtesten träfe es die FDP, die derzeit nur noch 2,8 Millionen Wählende aktivieren könnte und damit fast 2,2 Millionen Stimmen gegenüber dem Urnengang 2017 verlieren würde.

Die detaillierten Trends aus den einzelnen Regionen, Ost wie Westdeutschland und Bundesländern finden Sie in der Spezialauswertung.

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