WAHLKREISPROGNOSE.DE I 3. JUNI 2020
In der aktuellen Trenderhebung zur anstehenden Landtagswahl in Rheinland-Pfalz verlieren SPD und CDU verglichen mit April bei den Landesstimmen. Beide Parteien liegen jetzt nahezu gleichauf. Deutlich gewinnen können die Grünen, die landesweit wieder zweistellig sind. Wenig Bewegung gibt es bei der AfD. Weiterhin klar im Landtag sind die mitregierenden Liberalen.
Für die kommende Landtagswahl werden 52 Mandate direkt über die Wahlkreise verteilt. Hiervon gewinnt die SPD laut gegenwärtigen Analysen 28 Mandate direkt. Der Anteil an SPD-Direktmandaten steigt somit gegenüber der April-Erhebung um zwei Stück an. Für die CDU werden landesweit 24 Direktmandate gemessen, zwei weniger als zuvor. Alle anderen Parteien bleiben ohne Direktmandate, obschon die Grünen im neu zugeschnittenen Wahlkreis 27 (Mainz I) realistische Chancen auf ein Direktmandat haben. Bei den Erststimmen liegen die Grünen nahezu gleichauf mit der aktuell leicht voran liegenden SPD.
SPD profitiert bei einer Landtagswahl hauptsächlich von Grünen-Wählern im Bund
Die aktuellen Trendergebnisse für die Landtagswahl, verglichen mit denen einer Bundestagswahl unterscheiden sich maßgeblich. Während die CDU bei einer Bundestagswahl derzeit klar die 40-Prozent-Marke übersteigt, kommt die SPD auf gerade mal 24 Prozent.
Bei einer Landtagswahl wäre das Rennen zwischen Schwarz und Rot deutlich ausgeglichener. Grund dafür ist das maßiv differenzierte Wahlverhalten der Rheinland-Pfälzer zwischen Bundes- und Landesebene. Die Landes-SPD würde 25.600 Wähler aktivieren, die bei einer Bundestagswahl für die Grünen votieren. Auch 11.000 CDU-Wähler im Bund, würden bei einer Landtagswahl zur SPD wandern. Die Landes-SPD verbucht ebenfalls Zuströme von Bundestagswählenden der FDP (7.500) und den Linken (7.100).
Trendprognose: Die SPD liegt nur hauchdünn vor der CDU – Mehrere Koalitionsbündnisse sind möglich
In der landesweiten Trendprognose, die alle Vor-Ort-Trends für die Landesstimmen berücksichtigt, verlieren sowohl SPD als auch CDU im Vergleich zur April-Erhebung. Für die SPD werden aktuell 33 Prozent gemessen, zwei Punkte weniger als im April. Nahezu gleichauf: die CDU mit 32,5 Prozent (-1,5%). Deutlich zulegen können die Grünen, die ihren Anteil auf 12 Prozent (+3,5%) verbessern. Unverändert 9 Prozent der Landesstimmen werden für die AfD gemessen. Weiterhin parlamentarisch vertreten wäre die FDP, die es landesweit auf minimal verschlechterte 6,5 Prozent (-0,5%) schafft. Die Linken kommen auf unverändert drei Prozent.
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