WAHLKREISPROGNOSE.DE I 24. MAI 2020
In der neuen Trenderhebung für Mecklenburg-Vorpommern verteidigt die SPD ihren Status als stärkste Kraft. Die CDU hält sich auf dem zweiten Platz vor der AfD. Deutlich an Zustimmung verliert die Linke, die nun einstellig ist. Deutlicher im Landtag sind die Grünen. Wie die Wählerdynamik zeigt unterscheiden Wähler in Mecklenburg-Vorpommern stark zwischen Bund- und Land.
Bei der Verteilung der 36 gewinnbaren Direktmandaten in den Wahlkreisen gibt es verglichen mit der April-Erhebung keine Veränderungen. Unverändert 23 Wahlkreise weisen einen Vorteil für die SPD auf. Die CDU kommt auf 9 Direktmandate. 4 Mehrheiten gehen an die AfD.
Wählerdynamiken: Bund-Wählerschaft von CDU und Linken sorgen für starke SPD-Werte im Land
Bei einer Bundestagswahl in Mecklenburg-Vorpommern wäre die CDU derzeit deutlich stärker als bei einer Landtagswahl. Völlig umgekehrt bei der SPD: im Bund erreicht die SPD nur halb soviel Prozentanteile wie im Land. Vergleicht man die Wahlpräferenz zwischen aktueller Bundes- und Landtagswahl offenbaren sich bemerkenswerte Auffälligkeiten: die stärkeren SPD-Werte im Land werden hauptsächlich von Bundestagswahlwählern der CDU und den Linken ermöglicht. Über 30.000 CDU-Wähler im Bund würden im Land SPD wählen. Die Landes-SPD würde aktuell knapp 20.000 der Linken – und rund 17.000 Stimmen der AfD-Wählerschaft im Bund erhalten.
Wählerwanderung seit der Landtagswahl 2016: CDU und AfD mobilisieren Nichtwähler
Fast alle Parteien könnten bei einer Landtagswahl Nichtwähler mobilisieren. Die stärkste Aktivierung früherer Nichtwähler gelingt der CDU, die knapp 10.000 Wähler an die Urne bringen könnte. Die AfD kann landesweit mehr als 6000 Wähler mobilisieren. Ein ähnliches Niveau mobilisieren die Grünen, für die über 5000 ehemalige Nichtwähler votieren würden. Nur die Linke könnte derzeit keine Nichtwähler mobilisieren.
Trendprognose: SPD und Grüne mit Zugewinnen – Linke verliert
In der landesweiten Trendprognose, die sich aus den aktuellen Vor-Ort-Befragungen und Wahlkreistrends ergibt, geht die SPD im Vergleich zur April-Erhebung mit Gewinnen hervor. Die Sozialdemokraten verbessern sich von 27,5 auf 29,5 Prozent. Die Christdemokraten verteidigen den zweiten Platz und bleiben unverändert bei 23,5 Prozent. Signifikante Gewinne fährt die AfD ein, die sich von 21,5 im April auf 22 Prozent verbessert. Die Linken befinden sich auf dem absteigenden Ast und kommen nur noch auf 9 Prozent nach 12 Prozent im April. Die Grünen wären mit aktuell 6 Prozent (+1%) im Landtag vertreten. Weiterhin 3,5 Prozent verbucht die FDP.
Vergleicht man die Trendzahlen aus dem letzten Monat mit den aktuellen ergeben sich für die SPD in der Region Nordwestmecklenburg überdurchschnittliche Zugewinne. Am geringsten gewinnt die SPD in den Regionen Vorpommern sowie Vorpommern-Rügen hinzu. Die AfD bleibt in den meisten Regionen unverändert, gewinnt in der Region Vorpommern erkennbarer hinzu. Die Linken-Verluste wirken sich regional gleichmäßig aus. In der als Linken-Hochburg geltenden Region rund um Rostock fallen die Verluste stärker aus.
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