WAHLKREISPROGNOSE.DE I 20. APRIL 2020
In der aktuellen Trendauswertung für die Bundesländer Hamburg und Bremen gehen die GroKo-Parteien gestärkt hervor. Die Hamburger SPD könnte derzeit mit der absoluten Mehrheit rechnen. Im Land Bremen legen SPD und CDU zu. In beiden Ländern brechen die Grünen ein.
Situation im Land Bremen
Bei der Bremer Bürgerschaftswahl im letzten Mai ging die CDU (26,7%) mit Spitzenkandidat Carsten Meyer-Heder als stärkste Kraft vor der SPD (24,9%) hervor. Nach der Wahl schmiedeten SPD, Grüne und Linke unter dem neuen Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) das erste Rot-Rot-Grüne Bündnis in einem westdeutschen Bundesland.
Die aktuelle Trendprognose, in der die einzelnen Werte aus den Stadtteilen von Bremen und Bremerhaven sowie aktuelle Vor-Ort-Befragungen berücksichtigt werden, sehen SPD und CDU im Aufwind. Die SPD verbessert sich gegenüber der letzten Wahl um 6,6 Punkte und erreicht landesweit 31,5 Prozent. Die CDU steigt von 26,7 auf 30 Prozent. Deutliche Einbußen verbuchen die Grünen, deren Anteil von 17,4 auf 12 Prozent absinkt. Knapp gefolgt von den Linken, die mit 11 Prozent in etwa auf dem Niveau der letzten Wahl bleiben. Der Bürgerschaft weiterhin knapp angehörig wären AfD (5,5%) und FDP (5%). Die Vereinigung Bürger in Wut (BiW) kommt landesweit auf 2,5 Prozent, liegt im Wahlbereich Bremerhaven bei 7 Prozent und wäre dadurch weiterhin in der Bürgerschaft vertreten.
Im Wahlbereich Bremerhaven verbessern sich SPD und CDU stärker als in Bremen-Stadt. Umgekehrt bei den Grünen: im Wahlbereich Bremen wirken die Verluste weniger stark. 19 der 30 Stadtteile des Landes weisen aktuell eine relative Mehrheit für die Sozialdemokraten auf, ein Zuwachs um 6 verglichen mit der letzten Wahl. Die CDU kommt auf 11 (Wahl: 14) Mehrheiten. Die Grünen verlieren alle drei Stadtteilmehrheiten aus der letzten Wahl.
Situation im Land Hamburg
Erst im Februar wählten die Hamburger eine neue Bürgerschaft. Aus dieser Wahl ging die SPD unter dem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher mit rund 39 Prozent als stärkste Kraft hervor. Einen Triumph verzeichneten die Grünen mit Spitzenkandidatin Katharina Fegebank, deren Stimmenanteil so stark wie noch nie bei einer Bürgerschaftswahl gewesen ist. Mit ganzen 24 Prozent lagen die Grünen deutlich vor der CDU, für die rund 11 Prozent der Wählenden votierten.
Die aktuelle Auswertung für die Hamburger Direktmandate lassen auf starke Umbrüche seit der letzten Wahl schließen: die SPD erreicht 32 Direktmandate, 4 mehr als bei der Wahl. Auch die CDU gewinnt mehr Direktmandate: ihr Anteil steigt von 15 auf 20. Die Grünen sinken von 20 auf 14 Direktmandate. Für die Linken werden vier Direktmandate gemessen, drei weniger als bei der letzten Wahl. Ein Direktmandat gewinnt die FDP, die sich hierdurch ihren einzigen Sitz in der Bürgerschaft sichert.
Trendprognose: Absolute Mehrheit für SPD – CDU überholt Grüne
Die Kräfteverhältnisse in der Hamburger Bürgerschaft würden sich neu sortieren. Das legen zumindest die aktuellen Trendwerte nahe. So steht die SPD derzeit bei 46,5 Prozent, ein deutliches Plus um 7 Punkten gegenüber der Wahl im Februar. Die CDU verbessert sich von 11 auf 17,5 Prozent und läge wieder vor den Grünen. Der grüne Abwärtstrend im Bund scheint vor Hamburg keinen Halt zu machen: ihr Anteil sinkt von 24,5 Prozent bei der Wahl auf nunmehr 15,5 Prozent. Verluste verzeichnen ebenso die Linke (6,5%; -3%), AfD (5%) und FDP (4%).
Wie aus der Sitzverteilungsprognose hervorgeht, läge die SPD laut diesen Zahlen knapp über der absoluten Mehrheit. Seit der Bürgerschaft verzeichnen die Sozialdemokraten hauptsächlich in mittleren sowie dichter besiedelten Regionen der Stadt Zugewinne. In den siedlungsreicheren Regionen verlieren die Grünen wiederum erheblicher. Für die CDU geht es in Gebieten mit Stadtrandnähe deutlicher aufwärts.
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