WAHLKREISPROGNOSE.DE I 10. JANUAR 2020
CDU und CSU erzielen wieder mehr Direktmandate. Die SPD lässt deutlich nach. In den neuen Ländern bleibt die AfD stärkste Kraft.
In der aktuellen Prognose für den Bund erreichen die Unionsparteien 186 mögliche Direktmandate, 15 mehr als im Dezember. Die Grünen verschlechtern sich von 42 auf 39 Mehrheiten. Die AfD gewinnt 30 mögliche Direktmandate (-2). Deutlich abwärts geht es für die SPD-Mehrheiten, die sich auf nun mehr 29 belaufen (-11). Die Linke kommt auf 5 Direktmandate (+1).
Taktisches Grabenwahlsystem würde Grün-Rot-Rot nutzen
Vertreter von CDU und CSU debattieren eine Reform des aktuellen Wahlsystems im Bund. Nach Ideen der Union könnten 299 Mandate über Direktmandate, weitere 299 Mandate über erreichte Zweitstimmenanteile vergeben werden. Der Vorschlag verzichtet auf das aktuelle Prinzip von Ausgleichsmandaten, bei denen Überhangmandate vollständig ausgeglichen werden.
Die Anwendung eines solchen Grabenwahlsystems hätte gemessen an der aktuellen Prognose deutliche Vorteile für CDU und CSU. Mehrere Zweierkonstellationen wären wieder im Bereich des Möglichen, so auch Schwarz-Gelb. Das Nachsehen hätten insbesondere SPD und AfD.
Durch die Einführung eines Grabenwahlsystems könnten taktische Aufstellungen einzelner Direktkandidaten wichtiger werden. Jene taktische Überlegung könnte so aussehen, dass jeweils CDU/CSU und FDP oder Grüne, SPD und Linke einen aussichtsreichen Kandidaten unterstützen. Mehr Infos dazu sowie die aktuellen Zweitstimmentrends in den einzelnen Bundesländern finden Sie in der aktuellen Spezialauswertung.